28. Juli 2014

faschistischer Neger



Ein Professor Jörg Becker möchte uns in die zeitgemäße Bildästhetik des Faschismus einweihen und arbeitet sich zwecks Beweisführung am Foto eines Negers ab.

Er verkörpert eine Mischung aus offen-bedrohlicher Animalität mit latent-verführerischen und positiv-exotischen Sexualsehnsüchten, je nach dem, ob der weiße Betrachter männlich oder weiblich ist.

Eine zweite Dechiffrierung dieses Fotos wird dann deutlich, erinnert man sich an die Film- und Fotoarbeiten der NS-Filmregisseurin Leni Riefenstahl.

Wie sensibel, einfühlsam, genau, atmosphärisch dicht und deswegen auch anti-militaristisch Kriegsfotos sein können, kann man dagegen recht gut in dem Bildband "At War" (Ostfildern 2011) von Anja Niedringhaus sehen, der auf Kriegsfotos spezialisierten Fotojournalistin von AP, die am 4. April 2014 in Afghanistan erschossen wurde. Nie und nimmer hätte sie ein Foto wie das hier besprochene gemacht.


Äh ja, wir erinnern uns mit Wehmut an die fulminanten wöchentlichen Bildstrecken von Anja Niedringhaus in "Spiegel", stern und focuis, mit denen uns die Schrecken der amerikanischen und deutschen Kriegführung in Afghanistan und Irak beigebracht worden sind.

Um es kurz und kanpp zu machen, woran der Professor auf dem Foto einen faschistischen Neger erkannt haben will, das bleibt uns ein Rätsel und sein Geheimnis, denn das Foto könnte an jeden Hollywood-Set kurz vor der nächsten Klappe entstanden sein. Shit happens, herr Professor, denn ein Bild ist ein Bild ist ein Bild und bedarf der Rezeptionskompetenz.

Wir archivieren noch einige Kommentare, eher der Meinungsdschihad das Ende des Ramadan abfeiert und auf Löschtour geht.

27. Juli 2014 15:44 st.sch.
von Faschismus keine Spur
-----
27. Juli 2014 16:13 Norbert Griese
Jörg Becker und Anja Niedringhaus kann man vergessen, aber das Bild ist gut

Was ein Geschurbel wegen eines wirklich stimmigen Bildes.

norbert
-----
27. Juli 2014 16:27 Lasse Reden

Wenn man nur einen Hammer hat, ...

"Verherrlichung schöner Körper für die faschistische Propaganda und Ästhetik"

Ich sehe hier das genaue Gegenteil: eine hässliche Fratze mit verfilzten Haaren, überbreiter Nase und schiefen, angefaulten Zähnen. Von Ästhetik keine Spur!

Wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus. Und wenn man zwanghaft Faschismus sucht, glaubt man ihn überall zu erkennen.
-----
27. Juli 2014 17:18 Liesmich!
Immerhin: Singen können die alle, diese Afrikaner.

Das hat sogar mal einer von denen selbst festgestellt und sogar ein Buch darüber geschrieben: