29. Mai 2015

jenseits der Atmung: ein Traum von einem Hund

Jenseits der Atmung ist das Schattenreich, das Jenseits. Es gibt noch ein Zwischenstadium, wo in der Schwebe bleibt, in welchem Zustand man sich befindet.

Der Anmerker hat nichts mit Hunden zu tun, ausgenommen, daß er in einer Stadt wie Berlin regelmäßig deren Hinterlassenschaften breit latscht, weil sich die Halter der aus ihrer Sicht possierlichen Tierchen um nichts kümmern.

Noch schlimmer sind die Zustände in Kanarien, eine Ausnahme mal außen vorgelassen.

Auch wenn Animales flächendeckend am Strand verboten sind, sich das Animales weitestgehend auf Hunde bezieht, weil es mit einem Hundeverbotsschild angesagt wird, kümmern sich auch dort etliche Menschen nicht um Verbote und schleppen von Boxer über Pittbull bis Fremdgeh-Straßenmix alles an den Strand, was das Salzwasser liebt. Die schlimmste Töle war diesmal ein Gen-Gemisch, das selber nicht wußte, welcher Rasse es zugehörig ist und demzufolge in rasantem Tempo auf den Anmerker zusteuerte, um durch kräftiges Verbellen den Anspruch auf den kleinen Zwischensnack deutlich zu machen. Rufe der Besitzerin und Disziplinierungsblicke halfen nichts. Erst ein böser Blick und der ernste Versuch, dem Vieh einen kräftigen Fußtritt zu verpassen, ließen der Frau Flügel wachsen, um das wilde Tier an die Leine zu legen.

Nun zur Ausnahme, jenem Hund, der regelmäßig den Wettbewerb gewinnt, wer als erster bei seinem Frauchen einschläft.

Ich muß mal von einem Traum erzählen, den ich heute früh hatte, weil ich den so lustig fand. Mit Hunden habe ich ja nichts zu tun, auch in Berlin nicht. Insofern ist das hier für einen Verhaltensforscher wie mich außerordentlich interessant.

Der Traum ging so, auch wenn ich jetzt nicht sagen kann, wie lange so eine Traumsequenz überhaupt dauert, ob ein paar Sekunden, oder so lange, wie die Erzählung geht.

Krawall vor dem Fenster, also werde ich wach, aber nur soweit, daß ich mir den Traum merken konnte. Ich kitzel den kleinen Herrn unter mir nach allen Regeln der Körperkunst ab, so daß der wie ein Flummy durch die Gegend hüpft und sich vor lauter Freude nicht mehr einkriegt. Am Ende ist er von der Aktion dermaßen hin- und hergerissen, daß er kraftlos vor mich hinplumpst und mir ein strahlendes Lachen schenkt. Anschließend legt er seine Schnauze zwischen die Pfoten und zieht einen ein.

Dann ist für eine halbe Stunde ein Blackout, ich bin wieder weg. Dann kommt das richtige Aufwachen. Der Hund liegt mit seinem Rücken in der Wölbung meines Bauches und schläft genußvoll den Schlaf der Gerechten weg. Ich will aber aufwachen und ihn nicht dabei stören, entscheide mich dann anders. Ich kuschel mit ihm, um es schön warm zu haben, lasse mich auf den Rhythmus seines entspannten Nickerchens ein und passe mich seinem ruhigen und ausgeglichenem Atemfluß an.

Sekunden später bin ich wach. Nix Hund, nix kuscheln, sondern nur ruhiger Atemfluß und keine Lust zum Aufstehen.


Eine Stunde später wird das Frauchen sagen:

So, das ist jetzt schon jenseits der Atmung, irgendwann muß die Bellerei ja auch mal aufhören. Mehr geht wohl nicht.

Es war genau das, was für einen streßfreien Rückflug benötigt wurde. Der Fluggast hatte noch ordentlich einen im Tee, wie es so schön heißt, und war für den Versand, wie bereits beim Hinflug, von den Zehen bis unter die Haarwurzeln komplett stillgelegt worden. Wenn dann noch die glorreiche Ausnahme eines vollkommen streßfreien Checkins und im Gegensatz zur BRD eine Durchwink-Sicherheitskontrolle hinzukommt, der für ganz hinten georderte Fensterplatz in der Mitte ist, dafür aber jener, der einem trotz ausgebuchten Fliegers die einzige freie Reihe im ganzen Flugzeug beschert, dann klatscht man sich in die Aluminiumröhre und träumt von Hunden, die tiefenentspannt den Fluß des Lebens bewältigen.