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3. März 2018

Ersatzdroge: Pink Tones

Butter kann man nur mit Butter ersetzen, aber manchmal merkt man ja nciht, daß man beschissen wird, bzw. weiß, doch merkt nicht wie. Ist wie bei einem Zauberer. Da will man es ja auch nicht wissen, obwohl man es weiß.

Für Freunde handgezupfter Elektrogitarren seien deswegen einige Bei­spiele der Ersatzdroge für Pink Floyd vorgestellt, da Roger Waters und David Gilmour nur schwerlich zueinander finden.

Gilmour weilte noch einmal in Pompeii und fühlte sich dort comfortably numb.

Das hat die spanische Band "Pink Tunes" auch drauf gehabt, allerdings im Römischen Amphitheater von Segóbriga. Das ist dann schon Beschiß auf höchstem Niveau und läßt sich sicher auch auf den tragbaren Musikab­spieler transferieren, wenn man sich anstrengt.

Dieses Ersatz-Pompeii ist sehr hörenswert.

Wer mehr die Hits und Evergreens von Pink Floyd mag, der zieht sich Another brick in my world rein und ebenfalls gleich auf den Stick.

Ein ähnliches Ambiente wählten Brit Floyd, die Truppe, die wohl den Segen der Firma Pink Floyd hat und von deren Machern unterstützt wird. Oder so ähnlich. Die spielten in der Freilichtkulisse der Red Rocks. Welches der beiden Bootlegs authentisch ist, weiß ich nicht. Im Zweifel nimmt man das fucking awsome der Russen, denn die bewerben das mit просто круто, weil die легендарные суперхиты spielen.

Die Australien Pink Floyd Show hat hin und wieder stimmliche Probleme, was die Nähe zum Original betrifft, ist aber auch hörenswert.

27. Dezember 2015

Es weihnachtet sehr? - Die Mauer muß her


Nachricht an die Mutter von Roger Waters: it was reported to me that your husband had been shot, and killed.

Es ist das wohl persönlichste Album von Roger Waters, das zum Jahres­ende in die Musikregale der Kaufhäuser gestopft wurde.

Roger Waters gehört mit seinen 72 Jahren noch zu jener Genration, die ihr Leben lang ein Kriegstrauma mit sich herumschleppten und erst im hohen Alter ihren Frieden damit gefunden haben, indem sie etwas taten, was sie vielleicht früher hätten tun sollen. Ich kenne das von anderen Menschen auch. Die haben die Erlebnisse des Krieges immer vor sich hergeschoben, sich nie damit beschäftigt. Erst zum Ende der Tage hin wurden sie wach und taten das Ihrige, um mit sich Frieden zu schließen.

Bei Waters ist es simpel. Er hat nie seinen Vater kennengelernt, denn der wurde im Krieg getötet. Dieses Trauma hat Waters oft thematisiert, dieses Trauma ist Pinky in "The Wall", dieses Trauma hat er in den letzten drei Jahren, am Rande seiner Welttournee aufgearbeitet und in ein Album gegossen, das es in sich hat.



Es ist kein normaler Konzertmitschnitt, sondern ein Agitations­film gewor­den. Der Konzertfilm, aufgenommen in Argentinien, wird mehrfach un­ter­brochen, um seinen Besuch am Grab des Vaters in Italien zu dokumen­tie­ren. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn fotografisch ist das gelungen. Da waren echte Könner am Werk, die das alles in eine Kurzgeschichte wickelten, die dann noch zerstückelt wurde, um sie häppchenweise, über die Scheibe verteilt, darzubieten.

Als Künstler darf er das. Der Konzertliebhaber ist ab dem zweiten Mal leicht genervt, denn er muß mit der Fernbedienung in der Hand schlafen und jedes mal den Zappknopf drücken, wenn die Antikriegsbelehrung kommt. Zu diesem Aspekt später mehr und wie die Screenshots mit dem VLC entstanden sind, später mehr. Das war ein Abenteuer mit Bit und Bytes, bei dem es mal wieder richtig an die Grenzen der Erkenntnisge­winnung gehen mußte, um etliche Problemstellungen zu lösen, um am Schluß ein vernichtendes Fazit über die Softwaremafia zu ziehen.



Dem Musikliebhaber sei unbedingt die Bluray-Version ans Herz gelegt, denn die ist in Dolby Atmos abgemischt, also gefühlt 120 Tonkanäle aus allen Richtungen, so man das Geld hat, sich auf dem Fußboden an der Decke und den Seiten des heimischen Konzertsaals die entsprechenden Lautsprecher zu installieren. für alle ohne Atmos im heim reicht die 7.1 TrueHD-Abmischung auch. Da ist noch genug Tonmaterial drin, den Aufgang, in dem man wohnt, zu erschüttern.


Bei "Comfortably Numb" wurde die Kamera auch mal auf die Gesichter im Publikum gerichtet, das mit vollem Herzen und überquellendem Mund dabei war. Screenshot aufgehellt und mittels Gradation knackiger gemacht.

Bemerkenswert an der TrueHD-Abmischung ist deren dezente, ja regel­recht zurückhaltende Aussteuerung, die sanfte Führung der eigentlich krachigen Melodien, damit "Comfortably Numb" und "Run Like Hell" ordentlich rüberkommen. Das sind die beiden Referenzen, nach denen sich alles andere auf der Scheibe zu richten hatte. Der LPCM-Kanal (16 Bit/48 KHz) hingegen ist relativ stramm auf Höchstpegel gemischt worden. Krachiger Sound, auch für schmalbrüstige Ohrstöpsel unterwegs geeignet, wenn es gelingt, die Spur von der Scheibe zu zuppeln.

Wer kein Abspielgerät für Bluray-Disks hat, der kauft sich halt die DVD. Die hat dann nur Dolby-Digital und das normale Bild in PAL oder so.

Wer ausschließlich das Konzert haben will, dem bleibt als einzige Möglich­keit die Doppel-CD, denn auf der wurde auf den Agitationsteil gegen Krieg und Kriegspolitiker verzichtet. Den teil erschlägt die Musik soundso ganz locker.

Im übrigen hat Roger Waters nichts anbrennen lassen. Es handelt sich beim Soundmaterial mitnichten um einen Konzertmitschnitt, abgegriffen am Klangbrett (Soundboard), sprich Mischpult. Der alte Zuchtmeister hat die Crew ins Studio zitiert und alles solange einspielen lassen, bis auch der letzte Ton fehlerfrei in Sack und Tüten war, denn Konzertatmosphäre wird nur über die Bilder transportiert.

Egal, dem Altmeister soliden englischen Musikhandwerks sind in diesem Jahr zwei echt gute Würfe gelungen, "Amused to Death" als Musik-Bluray und nun sein Lebenswerk. Hut ab.

In einem zweiten Teil werde ich darstellen, wie man die Bluray-Scheibe am PC nutzbar macht und für seine persönlichen Bedürfnisse aufbereitet. Oder auch nicht.

23. Juli 2011

Musikrätsel zum Wochenende

Frank Patalong hat es uns heute ja vorgemacht. Anhand der Liste (siehe unten) hat er ohne große Schwierigkeiten und in Windeseile ein psychologisches Profil des Musikliebhabers erstellt.

Zusammengenommen erscheint die Playlist in Rückschau wie eine Botschaft... Offensichtlich hat er sie nach diesem Kriterium gesucht und zusammengestellt. Die Titel der Songs in der chronologischen Reihenfolge...:

In Rückschau ist das mehr als unheimlich.

Aber Glaube woran? Ist das der digitale Daumenabdruck eines Psychopathen...?


Dieses Musikrätsel war offensichtlich sehr leicht zu lösen. Da habe ich mir flugs eine neues ausgedacht und den Schwierigkeitsgrad erheblich erhöht. Es sind auch 11 Titel, alle in diesem Jahr wenigstens einmal gehört, aber in unsortierter Reihenfolge. Haha, das wird schwer.

So, Herr Patalong, nun sind sie dran. Erstens müssen sie die korrekte Reihenfolge* rauskriegen, um dann zweitens das Psychogramm zu extrahieren. Kaffeesatz und Glaskugelbrille sind bereits auf dem Weg zu ihnen.

Ihr da draußen dürft selbstverständlich mitraten.

Anm. d. Die Anmerkung: Die Anmerkung verzichtet in diesem Fall auf die Nichtverlinkung der öffentlich zugänglichen Quellen, da alle Videoclips auf youtube in meinem Land verfügbar sind.

Das Linkverbot des Spiegel wird selbstverständlich respektiert. Deswegen verzichte ich in diesem Fall auf die Verlinkung der noch öffentlich zugänglichen Quellen des Spiegel.


Außerordentlich schwierige Zusatzfrage. In welchem Videoclip ist der Autor dieses Musikrätsel für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen und warum flippt er da aus, obwohl das Ausflippen per mündlicher Belehrung vorab ausdrücklich verboten war?
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Musikrätsel von Frank Patalong
chronologische Titelliste

Fireworks
Out of the Sky
Let It All Out
Insomnia
After All
Big Sky
Sound of Goodbye
Ere the World Crumbles
Hold on to Me
Holding on to Nothing
Freefalling
    Musikrätsel von mir
Titelliste geschüttelt, ich war gerührt

Revolution (I + II)**
Working Class Hero
God
A Day In The Life***
You’re Sixteen
Comfortably Numb (live)****
Wish You Were Here
KRWLNG
Amused To Death
Hier kommt Alex (unplugged)
Die klügsten Männer der Welt

* 39916800 Möglichkeiten, da 11! (Elffakultät)
** Da konnte ich mich nicht so richtig entscheiden, sind beide passabel
*** ebenfalls eine schwierige Kiste, im einen Original am Anfang überblendet, im anderen Original der Anfang mit vollständiger Gitarrenzupferei John Lennons (Red Album)
**** 24 people do not understand the significance nor the history behind this performance.

16. Juni 2011

ein Orgasmus in Farbe und Sound

Ich bin schon wieder angepißt bis zum Stehkragen. Youtube hat die Clips noch gar nicht richtig bearbeitet und einsortiert, da bekomme ich schon emails, ich solle mich eventuell um das Copyright sorgen, weil das von irgendeinem Warner aus den USA in Beschlag genommen ist. Ich sorge mich nicht darum, denn gestern war das erlaubt.

Hier ein Auszug aus dem Titel, der in diesem Konzert, neben "Run like Hell", am brachialsten dargeboten wurde, "Comfortably Numb".



Ein paar ergänzende Bemerkungen für alle jene, die es überhaupt nicht interessiert.

Pink Floyd, das ist in England ein Nationalheiligtum auf gleicher Stufe wie die Beatles. Pink Floyd, das ist, analog zu den Beatles, eine Gelddruckerei, die jederzeit in Betrieb genommen werden kann. In Englisch geht der Spruch dann so und ist auf den 11. Mai d.J. datiert:

Pink Floyd and EMI Music, whose association dates from 1967, announce a comprehensive release schedule, to be launched on September 26, 2011, encompassing CDs, DVDs, Blu-ray discs, SACD, an array of digital formats, viral marketing, iPhone Apps, and a brand-new single-album "Best Of" collection.

Es fand allerdings ein viel bemerkenswerteres Ereignis statt. Für die Show in London haben sich auch David Gilmour und Nick Mason eingfunden.

Die beiden wichtigsten Clips kann man sich in cinemascope auf der Webseite von Pink Floyd reinziehen.

Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber mit David Gilmour an der Zupfe ist "Comfortably Numb" noch einen Zacken schärfer.

Kürzlich trat Gilmour als Gastgitarrist auf Waters' The-Wall-Konzert in London auf. Für ein Lied. Für Comfortably Numb, das es - You are only coming through in waves / Your lips move but I can't hear what you're saying – natürlich nur wegen Syd Barretts Wahn gibt.

Soweit ich es mitbekommen habe, wurden die Shows in London aufgezeichnet, um daraus dann die Tourversion von "The Wall" zu erstellen.

Mauerkult in Ostberlin

Berlin feiert rein, die Fans feiern mit. Anläßlich des 50. Jahrestages der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls (Mauer) wurden in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters die ersten Denkmale in feierlicher Form und, wie es sich gehört, mit staatsmännischer Würde eingeweiht. Und da es sie noch gibt, die Fans der Mauer, das auch noch in einer erklecklichen Anzahl, ließen sich diese nicht lumpen und veranstalteten ihr eigenes Huldigungsfest. Ohne Bürgermeister.

Gerade mal eine Speerwurfweite vom Bruderkuß entfernt, im Schatten der Restmauer, hatteen sich jene eingefunden, die sich offen zu Mauer und Mauerkult bekennen und dies durch zahlreiche Aufschriften auf den zum Teil mehr als 20 Jahre alten T-Shirts dokumentiert.

Nun gut, vielleicht war es doch etwas mehr als eine Speerwurfweite. Obwohl, wenn Uwe Hohn als Maßstab gilt, dann war es eine. Den habe ich bei seinem grandiosen Wurf damals im Cantianstadion übrigens live erlebt. Das hat hat sich eingebrannt,obwohl ich noch ein klaaner Bub war. Es hat sich unter anderem deswegen eingebrannt, weil ich nur ein paar Meter von der Abwurflinie entfernt saß und wenige Minuten später auch noch der Weltrekord im Hochsprung der Frauen um eine Lattendicke verbessert wurde. Aber das waren andere Leichtathletikzeiten. Damals. Im Jahnsportpark an der Cantianstraße, im Schatten der Mauer.

Tja, was soll ich groß sagen. Roger Waters hat die Mauerfans nach Berlin geladen und alle kamen, erlebten ein Konzert von einem anderen Stern und gingen glücklich nach Hause.

Ich habe ein Konzert erlebt, für das selbst mir die Worte fehlen, das immer noch nachwirkt, das ich so schnell nicht vergessen würde und wo ich am liebsten meine Schwarzgeldkasse plündern würde, um heute Abend einem Schwarzhändler für Tickets eine Karte abzuluchsen, denn da es eine Unzahl von Mauerfans in Ostberlin, am Ostbahnhof, an der Mauergalerie gibt, hat Roger Waters ein zweites Konzert nachgeschoben.

Ich versuche trotzdem ein paar Worte zu finden, auch wenn es schwer fällt. Fangen wir mit dem wichtigsten an, dem Klang. Da es sich um die O2-Arena handelt, die bekanntermaßen für schlechte Beschallung berühmt ist, liegt der Verdacht nahe, es könnte am Klang etwas gehapert haben. Entwarnung auf ganzer Linie. Roger Waters, der Perfektionist war da. 15 dB weniger und alles ist im Lot. Den seine Techniker haben die Halle mit einem Klang gefüllt, den ich nie für möglich gehalten hätte. Ein absolut sauberer, gut ausgesteuerter und präziser Klang. Zumindest da, wo ich saß, unterm Hallendach, in der letzten Reihe, ziemlich mittig auf der anderen Seite der Bühne.

Schon der Anfang, vor dem Anfang war etwas besonderes. Der Hallensprecher meinte sinngemäß:

Liebe Fans, es geht gleich los. Es ist okay, wenn ihr Bilder macht oder filmt. Die Band hat aber eine Bitte. Ohne Blitz, das stört die Videoanimationen. Und bitte benutzt keine Laserpointer, das stört erst recht. Also bitte, schaltet jetzt den Blitz an euren Kameras aus. Und nun viel Spaß.

Die Setlist der Aufführung ist seit über 30 Jahren bekannt und wurde genau so dargeboten, einschließlich der Pause für den Wechsel der CD.

Mutig war das künstlerische Konzept. Im Verlaufe des ersten Konzertteils wurde die Mauer aus weißem Pyrostorsteinen errichtet, die gleichzeitig als Projektionsfläche für die gut gemachte Videoanimation diente. Die band verschwand zunehmend im Hintergrund und war über weite Strecken der Darbietung nur noch akustisch vernehmbar. Wenn sie es denn war. Wer weiß das schon so genau. Vielleicht haben sie sich auch hinter der Bühne einen gefeixt, derweil der Techniker dem Tonband beim Vorspulen zusah. Ein Wagnis also, das ich für sehr gelungen hielt, da ich mich so auf Sound und Video konzentrieren konnte, ohne vom Gehampel der Band abgelenkt zu werden. Die Präsenz der Band und Crew war minimalistisch, vollkommen den Effekten untergeordnet.

Im zweiten Teil des Konzerts kamen sie vor die Mauer um die wichtigsten Szenen aus dem Film "The Wall" besser darstellen zu können. Erst ganz am Schluß fiel das gute Mauerstück aus Erdölderivat in sich zusammen.

Höhepunkte? 29 Stück am Stück. Los ging es mit Feuerwerk, das ich als Hobbyvideotheker verpaßte. Den ersten grandiosen Applaus gab es natürlich bei dem am meisten mißverstanden, am meisten mißbrauchten Lied aller Zeiten, was mich gleich zu der Frage veranlaßt, was der Gesetzgeber eigentlich gegen Liedermißbrauch unternimmt. Fragezeichen.

Ich selber fand ja den Einstieg in "Mother" noch viel gelungener, als den weiteren Stein in der Mauer, zumal "Mother" mit einer honorablen Animation unterlegt war.

"Mother should I trust the government?"

Rechterhand auf der Mauer die Antwort in Englisch: "No fucking way!"
Linkerhand auf der Mauer die deutsche Übersetzung: "Auf keinen Fall!"

Frenetischer Szenenapplaus.

Für einen zensurgewohnten Bürger ein Schmankerl. Das rosa Schwein, das übrigens später durch den Saal flog, hatte "No fucking way" übrigens als Rückentatoo, damit es auch ja keiner übersieht.

Eine zweites, durchaus gelungenes Vorhaben bei diesem Titel. Aus einem Livekonzert 1980 lag ein close-up mit Roger Waters vor. Er kündigte an, diese Videosequenz einzuspielen und hoffentlich synchron mit dem 30 Jahre alten Clip zu sein. War er auch.

Schlag auf Schlag ging es dann nach der Pause weiter. Doch auch hier überragten einige Stücke die insgesamt überragende Präsentation der Songs. "Hey You", "Comfortably Numb", dazu später mehr, "Run like Hell" wurden in wahrhaft orgiastischen Stil dargeboten, dankbar angenommen und frenetisch honoriert.

"Bring the Boys back home" wurde rausgeschrien und hat von seiner Aktualität nichts verloren.

Das Ende dann unspektakulär und leise. Jedes Bandmitglied wurde wurde vorgestellt und schlich sich im Fußmarsch ala Genesis von der Bühne.

Der Abend war ganz großes Kino mit grandiosem Kinosound, wo man sich sagt, sowas möchte ich auch mal in meinem Wohnzimmer haben.

Was soll ich noch groß sagen? Am S-Bahnhof Warschauer Straße bettelten Abiturienten um eine Spende, damit sie die Abifeier doch noch finanziert bekommen, da sie wohl von einem Großveranstalter betrogen wurden, die S-Bahn hatte Pendelverkehr eingerichtet, mit dem sie selbst des Nachts nicht klar kam, so daß ich anderthalb Stunden nach Hause brauchte, heute früh mußte ich einer jenseits der 80 lebenden Dame aus dem Haus ausführlich referieren, wie das Konzert und warum es überhaupt war, wovon ich nach 10 Minuten entlastet wurde, weil sie merkte, daß ich ein noch recht schwurbeliges Gedankengefüge habe.

So, ein Schmankerl habe ich noch.

"The happiest days of our lives" und "Another brick in the wall part 2" made by Hobbyfilmer.

18. März 2010

Dafür wurde Strom erfunden

Ich hatte bereits einen Vierzeiler für dieses musikfreundliche Blog fertig, der mit knacksender Sendersuche im Radio obsolet war.

Und sie vergriffen sich diesmal nicht an "Wish You Were Here" wollte ich schreiben.

Sie taten's aber. Recht ordentlich.

Die Australian Pink Floyd Show rupfte die Alben der englischen Rockband auseinander und bot eine bunte Mischung aus vier Schaffensperioden der Band.

Der Einstieg war schon mal brachiale Klasse, "Breathe" mit der Wucht eines Flugzeugtriebwerks, "Time" mit einer Edelstahluhr ins Gehirn gehämmert und "The Great Gig In The Sky" mit einer faszinierenden Jammerin (Heulboje).

Kein Hit wurde ausgelassen, doch die Setlist kriege ich nicht mehr zusammen, denn ich habe mich auf den Krawall eingelassen und ihn genossen, statt mich um eine Reportage selbigen zu kümmern.

Im Grunde waren es zwei Konzerte. Erste Hälfte 70 Minuten. 20 Minuten Rauchpause, dann noch einmal 90 Minuten am Stück inclusive einer Zugabe.

Nettospielzeit 160 Minuten, wovon jede den Eintrittspreis rechtfertigte. Fast jede, denn zu Beginn des zweiten Teils hatten sie arg Mühe, den Schalldruck wieder auf die Reihe zu bekommen.

Warum mir gerade die Zeilen "We don't need no thought control" und "Hey, Teacher, leave those kids alone!" haften geblieben sind, kann ich nicht sagen. Ist wohl dem Zeitgeist geschuldet. Oder weil es bereits seit Jahrzehnten in meinen Synapsen falsch verdrahtet ist.

Auch wenn das gesamte Konzert unter dem Motto eines Räumungsverkaufs lief, Alles muß raus, stellte es in weiten Teilen jeden gestandenen Artilleriekommandeur in den Schatten, denn die dürfen zu ihrem Leidwesen nur selten aus allen Rohren feuern. Gestern Abend war dies aber das durchgängige Motto, denn fast jeder Titel wurde an irgendeiner Stelle mit allem, was Klang erzeugen kann, aus den Boxen gedroschen, so daß vor einem nur noch ein einziger wohltönender Klangbrei zu vernehmen war.

Das Finale furioso hob sich dann noch einmal etwas ab, denn es wurden geboten, so mich mein Gedächtnis nicht trügt:

The Happiest Days Of Our Lives
Another Brick In The Wall, Part 2
Wish You Were Here
Is There Anybody Out There?
Comfortably Numb
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Run Like Hell (Zugabe)

Es bedarf keiner gesonderten Erwähnung, daß "Comfortably Numb" mit einer gepfefferten Stromrechnung von Vattenfall erkauft wurde, dafür aber in stil- und artgerechtem Schalldruck daherkam.

29. Februar 2008

Pink Floyd

Nein. Nicht die Altvorderen, die auch heutzutage ab und zu ins Musikgerät greifen.

The Australian Pink Floyd Show, die sind gemeint und spielten auf.

Spontan hatte ich mich zu einer Fahrt gen Berlin entschieden und nichts bereut.

Satter, kräftiger Sound bei jedem Song.

So ungefähr könnten Pink Floyd klingen, wenn sie heutzutage live spielen.

Ich habe nur zwei Makel hören können. Die Tom-Toms bei "Time" kamen nicht so rüber, wie ich sie eigentlich hören wollte. Zum einen.

Und sie haben sich an "Wish you were here" vergriffen. Das war der einzige Titel, aus dem sie dann doch eher eine eigenständige Version gemacht haben. Alle anderen Songs kamen nahbei einem perfekten Pink-Floyd-Sound angeschallwellt.

Aber vielleicht sollte ich nicht zu mäkelig sein. Fast drei Stunden Konzert (inkl. Raucherpause) ausschließlich mit Coversongs zur vollen Zufriedenheit, einschließlich beider o.g. Titel, das hat schon was.

Coverversionen sind eh so ein Ding.

Ich hab mal Joe Cocker live mit Isolation (John Lennon) gehört. Das war voll akzeptabel. An Dylans "Knockin on heavens door" haben sich etliche die Finger gebrochen. Nur Bob Dylan selber und Gun's 'N Roses haben das erfolgreich covern können.

Und an den Beatles scheiterte fast die gesamte nachgewachsene Rockmusikergeneration.

Also, so viele gute Coverversionen gibt es eigentlich gar nicht. Da will ich mal nicht meckern, zumal auch die Australier was von Dramaturgie verstehen und "Comfortably Numb" als Rausschmeißer zelebrierten. Aber ehe RWE seine Drohung von flächendeckenden und tagelangen Stromausfällen wahrmachen konnte, war die Band flink wie ein Känguruh und zapfte alles aus den Stromleitungen, was diese hergaben, die ganzen Volts, Ampere, Watts und Kilovoltstunden, alles nur, um der versammelten Zuhörerschaft jenseits der 40 fetten Bombastsound darbieten zu können.

Very comfortably.
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Alles andere kann auch nachgelesen werden:

Konzertkritik
Meisterfälscher am Werk
Von Michael Köhler

Hier stimme ich nicht mit Köhlers Auffassung zu "Time" überein. Alles andere unterschreibe ich.

27. Februar 2008, 04:00 Uhr
Pink Floyd Show - Coverband so gut wie das Original

Naja, ich habe auch Pink Floyd höchstselbst live erlebt, auf ihrer Pulse-Tour. Ist aber Jahrhunderte her. Und natürlich war'n die Originale besser.
Text unterschreibe ich.


21. Februar 2008, 04:00 Uhr
Diese Show erspart Pink Floyd die zeitübliche Wiedervereinigung

Hier unterschreibe ich den letzten Satz gleich dreimal: "Noch kürzer: Wer da nicht hingeht, hat selbst Schuld."

Gefühlt echt
Kopieren, ohne eine Kopie zu sein

10. Oktober 2007

musikalischer Orgasmus

Die ersten waren wohl die Beatles, soweit ich mich erinnere, die sich dran versuchten. Ihr "Hey Jude" feuerten sie in gut sieben Minuten ab.

Der nächste war Roger Waters 1992. Auf seiner Scheibe "Amused to death" benötigte er an die 70 Minuten bis zum großen Knall.

Und nun David Gilmour, sein alter Bandkollege.

Der braucht fast zweieinhalb Stunden, um es gen Schluß ordentlich krachen zu lassen.

"Comfortably Numb" habe ich schon oft gehört, aber mit so langer Warmlaufphase und so weggerotzt auch noch nicht.

Zu deutsch. Ich habe mich gerade für drei Stunden aus der Welt verabschiedet, um mir "Remember that night" auf die Ohren säuseln (sic!) zu lassen. Erstaunlich, wie präzise und filigran Gilmour die alten Klänge fast identisch wie vor 40 Jahren aus seinen Gitarren zupft.

Und ca. ab Minute 70 oder 80 bin ich freiwillig sitzen geblieben, denn ab da wurde das Klangwunder von Minute zu Minute besser. Bis er zum Schluß die Sau rausließ.

Die Scheibe hat nur einen einzigen Makel. Sie ist nur Dolby Digital codiert. Obwohl noch Platz gewesen wäre, hat man auf DTS 768* oder 1500 verzichtet. Gar nicht zu denken, was bei 24 Bit/96 KHz für Schallwellen aus den Boxen gewabert wären.

Jetzt graust mir davor, das ganze für den mobilen Einsatz aufzubereiten, denn es lohnt sich absolut, da man so um die drei Stunden Bahnfahrt oder Fliegerei vollkommen entspannt übersteht.

Ich erinnnere mich noch zu gut an meinen letzten Ritt dieser Art. Aus der Stereo-CD "The Wall live 1980/81" einen angenehm klingenden 5-Kanal-Sound zu machen. Mit Audacity artete das in richtige Arbeit aus. Hat sich aber gelohnt. Klingt wohlfeiler als schnödes rechts/links. (Ganz nebenbei war das 80er "Comfortably Numb" auch schon auf die Spitze getrieben. Aber 2007 klingt es noch einen Zacken besser.)

Zitat: DVD kaufen und genießen!
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* Die Biggest Box der Altvorderen habe ich ja auch. Die ist in DTS, reicht klangtechnisch aber lange nicht an die Gilmour-Scheibe ran.

Man kann mit feinen Kodiermethoden auch technischen Mist produzieren. Wobei, auch die Stones klingen recht gut. Aber bei besserem Codec schlechter als the voice and guitar of Pink Floyd.