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5. Dezember 2023

Neidfoto

Ich habe bis zum Abend vor dem Abflug gar nicht gewußt, daß es das Nischengenre der Neidfotos in der Arbeiterfotografie überhaupt gibt, wurde aber aufgefordert, erstens welche anzufertigen und diese dann auch noch freizügig in die Klimawandelregion zu senden.

Oben im Foto ein Weltklasseanflug auf Teneriffa.

26. Oktober 2021

Ratschläge an Lesben, Transen und Fußballer

Tamara Wernli: Der Fussballnationalspieler Joshua Kimmich möchte sich (noch) nicht impfen lassen und die Zeigefinger-Maschinerie läuft wieder mal auf Hochtouren.

Oskar Lafontaine: „Kimmich kann klar denken und hat Recht!“

Linksfraktion Saar

Im übrigen handelt es sich um ein außerordentlich schlechtes Foto des saarländischen Arbeiterführers. Es ist das Elend der Arbeiterfotografie in Perfektion.
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Danisch feixt sich ja manchmal diebisch einen, wenn wieder mal irgendjemand auf dem Twitter rumningelt, wie schlecht die Welt das draußen wirklich ist. Dann schreibt er genüßlich in seinen Blog rein:

Hätten die Lesben, Transen [bitte selbst ausfüllen] auf mich gehört ...

Da kommt Thilo Sarrazin um die Ecke geschlichen und bietet der CDU kostenfreie Nachhilfe feil.

Aber Scholz hätte nicht gewinnen können ohne seinen besten Verbünde­ten. Der hieß Markus Söder und wäre selbst gern Kanzlerkandidat der Union geworden. Als es im April 2021 – nur fünf Monate vor der Wahl – endgültig gegen ihn lief, war er unfähig, sich selbst in eine ausreichende Disziplin zu nehmen und stänkerte praktisch bis zum Wahltag offen und verdeckt gegen den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionspar­teien.

Immerhin hat Söder damit aller Welt gezeigt, dass er für das Kanzleramt charakterlich nicht geeignet ist. Das wird auch bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 nicht in Vergessenheit geraten.

Daneben gibt es rein machtpolitisch zwei Hausaufgaben zu erledigen, die für die Zukunft der Union entscheidend sind: (1) Man muss eine Unions­partei schaffen, die Sonderrolle der CSU hat sich historisch überlebt. (2) Man muss die zur AfD abgewanderten Wähler wieder zurückgewinnen, oder man muss bereit sein, mit der AfD Koalitionen einzugehen. Andernfalls wird die Union auf unabsehbare Zeit eine Geisel linker Parteien ohne die Möglichkeit zu einer eigenen Mehrheit sein.

An der hektischen Reaktion zu Kimmels bisherigem Impfstatus merkt man sehr wohl wie nervös die Schummelbranche ist. Wenn selbst ein Regierungsmitglied einschreiten muß, dann ist Land unter bei der Impfkampagne.

21. Oktober 2021

lebenserleichternde Maßnahmen

Ich weiß noch, daß ich meinen Sniper-Strap im Dezember 2019 beim Spaziergang Richtung Fortaleza getragen habe, da ich im Hochgebirge mit einem (sic!) Stock wandere. Man kann auch sagen, am Stock gehe. Kommt auf das Gleiche raus und beschreibt es präzise. Der Fotoapparat bammelt und klappert dann irgendwo auf der rechten Hüfte, dem Beinknochen, Hintern, wo auch immer. Und stört. Wie bei der einwöchigen Fahrradtour durch die Uckermark.

Danach war ja nicht so berauschend mit Urlaubsausflügen, weil Merkel ihren Faschismus in Deutschland eingeführt hat und den Deutschen das Reisen verbat. Ein paar kleine Urlaube mit Fotografie waren trotzdem drin, dann aber fast immer mit einer Handschlaufe, amazon basics reicht da völlig aus, nur daß ich den Handschutz gegen meinen alten austauschte, da der aus schön weichem Leder war, sehr anschmiegsam. Nun ist der neue dran.

Dieser Zustand blieb das ganze Jahr über bestehen. Bis sich eine grundlegende Idee mit harten Fakten in mein Hirn pflanzte, die auch nach Rückkehr und ausführlicher Recherche umgesetzt wurde. Den Fotoapparat über viele Kilometer in der Handschlaufe am rechten Arm tragen, da bekommt man Gorillaarme. Gut ist das nicht. Noch schlimmer sind Fahrradtouren, bei denen ich das sensible Gerät im Rucksack hatte. Das bedeutete aber auch, jedes Mal einen Stopp einzulegen, wenn ein belichtungswürdiges Motiv in meinem Sichtfeld auftauchte. Anhalten, Absteigen, Rad aufbocken, Rucksack abnhemen, fooapparat startklar machen, fotografieren, alles wieder verstauen, Fahrrad startklar machen und weiter radeln. Das schlaucht ungemein.

Auch wenn ich die Produkte schon lange kannte, weil sie auf den einschlägigen Seiten immer im Vorderfeld der Test aufschlagen, nun habe ich doch zugeschlagen, weil ich mir das Leben als Arbeiterfotograf etwas leichter machen möchte.

Peak Design hat, wie andere auch, einen Falsch im Angebot, in dem man den Fotoapparat sehr elegant einklinkt. Im Bild ist die Capture Plate an einen Tragegurt montiert, der noch in meinen Beständen war. Keine Ahnung, zu welchem Gegenstand der gehört, Reisetasche, Sporttasche, Satteltasche, irgendsowas wovon jeder eh zwölf bis dreizehn Stück in der Wohnung rumliegen hat. Stellt man sich den Gurt richtig ein und schraubt die PLatet schräg an, dann hängt der Fotoapparat den Gesetzen der Schwerkraft gemäß vor dem Brustkorb. Das macht er auch, wenn die Platte gerade am Gurt verschraubt ist, dann aber mit dem Objektiv nach rechts genigt. Das hält man fünf Meter durch, dann ändert man das sofort, um Newton zu bestätigen.

Die Sensation selber aber ist der Strap Lite der Firma. Der reicht für Arbeiterfotografie völlig aus und ist im Längen besser als mein alter Sniper Strap. Im Foto ein Hack, den ich mir aus Youtube geklaut habe. Die Ankerschlaufen habe ich nicht direkt unter die Platte verschraubt, sondern in einen Schlüsselring eingefädelt, der wiederum den Druck der Schrauben locker wegsteckt. Bei dem Materialmix der Schlaufen, weiß ich nicht, ob die das lange aushalten. Oben im Foto sieht man die Platte, an der die Handschlaufe mittels Anker festgetackert ist. Die klingt man einfach in den Capture Plate am Gurt ein. Das trägt sich dann sehr komfortabel und deutlich besser als meine bisherige Trageweise oder die ganz oben im Produktfoto gezeigte.

Diese Trageweise am Gurt ist etwa 70 Gramm leichter, da die Capture Plate nicht benötigt wird. Das Ausklinken des Fotoapparates aus der Capture Plate ist deutlich leichter und flinker, als die Anker auszuankern.

Eine andere Möglichkeit wäre, einen Schlüsselring an der Riemenöse der Canon neben der Handschlaufe durchzufädeln, das geht gerade noch so, dortselbst dann eine Schlaufe anzubringen, eine zweite an der Platte unten. Dann kann die Handschlaufe immer eingeklingt bleiben, weil sie eh als händischer Minibildstabilisator gebraucht wird.

Nach etlichen versuchen für Ankerpostionierung und Trageweise hat sich die für mich wahrscheinliche herausgeschält, die Capture Plate am Riemen verankern. Für Fahrradausflüge bei schönem Wetter wäre die Version mit dem Trageriemen präferiert, denn da hängt das Teil vor dem Bustkorb. Anhalten, ausklinken, Foto machen, einklinken weiterfahren.

Für schlechtes Wetter und den Transport gibt es die F-Stop Navin. Die kann ein ohnen Sonneblende montiertes 70-200 beherbergen, ist wassergeschützt und winddicht. Ein Riemen liegt der Tasche bei, einen zweiten findet man unter den zwölf bis dreizehn in der Wohnung befindlichen. Die Tasche ist mollefähig und hat auf jeder Seite drei Laschen, für die man sich auch eigene Tragelösungen erfinden kann, wenn man denn erfinden will.

Inzwischen habe ich auch zwei Testfahrten mit Fotoapparat gemacht. Der Strap lite ist schon sehr gut, erst recht, wenn die gummierte Seite auf der Schulter aufliegt. Genau das verhindert dann aber das schnelle Hochziehen der Kamera für ein Foto. Es gibt eine für das Radfahren und nordisches Schlurfen, das ist das, wo man die Stöcke hinter sich herschleift, weitaus besser geignete Variante.

Man kann in den Hundezubehörverkaufsladen gehen und ein Brustgeschirr für einen Bernhardiner ordern. Das sollte einem Arbeiterfotografen auch passen. Da nimmt man die Capture Plate mit, erörtert sein Anliegen und fertig ist. Im Ferkelversand gibt es sowas für Bondage- und/oder Fetisch-Spezialisten aus echt Leder. Oder man macht sich auf die Suche nach harness photgrapher (in englisch, weil im Deutschen wieder die Ferkelbuden die Spitzenplätze einnehmen).

10. August 2020

Perlen der Arbeiterfotografie: das Brot ist sicher



Kürzlich ging ein fürchterliches Unwetter im Nordosten und Ostens Berlins runter, das ich so noch nie gesehen habe. Einige wollen auch Tornados beobachtet haben. Im Fredersdorfer Raum wurden Datschen entdacht.



Auch wenn es kurz darauf halbwegs normal im Getreidefeld aussah, es war nicht normal, denn etwa die Hälfte der Halme beugte sich gen Boden.



Es sieht allerdings trotz allem danach aus, als sei unser Brot für das nächste Jahr gesichert.




Auch wenn es zu spät ist, das, was noch stand, wurde schnell eingefahren. Besser ist. Selbst die langjährig hier siedelnden Störche wissen inzwi­schen, welch Festmahl da gleich gereicht wird uns sitzen schon mal zu Tisch. Drei derer sind im Foto zu sehen und harren der Maus, die aus ihrem Bau herausschaut, was da für ein Krawall draußen ist.

The Rocket ist durch. Mark Williams wollte ja unbedingt nochmal gegen ihn im Crucible spielen, dreist wenn er 13:0 verliert.

26. Juli 2020

Perlen der Arbeiterfotografie: Komet Neowise



Habt ihr das gestern gesehen, wie der Ursenbacher den Wilson rausge­hauen hat? Rolf Kalb wird sicherlich voller Neid bekunden, daß er dieses Match auch gerne kommentiert hätte, aber die Nachmittagssession ist derzeit die Domäne von Harry Weber. So hat er selbst Mund angelegt und den letzten Frame in der Pause vom Captain-Desaster nochmal selber kommentiert. Ab Freitag ist dann Endrunde im Crucible.

Dr. Campbell verkündete, immer noch leicht verblüfft, daß Vietnam den Handel mit Wildtieren verboten hat, um das Einschleppen von Viren einzudämmen. Dazumal, als ich dort war, hätte ich z.B. in einer Schlangenfarm den Schlangenschnaps kaufen können tun sollen oder so. Da war die Viper mit eingelegt. Das wird wohl nun nicht mehr drin sein.

Jetzt habe ich schon zwei Nächte bei Wolkenfreiheit und sternenklarem Himmel geharrt, des Kometen angesichtig zu werden, bin dann aber doch lieber schlafen gegangen, denn das Fotografieunterfangen wäre so richtig erst nächtens nach halb zwölf in die Gänge gekommen. Dazu hätte ich auch noch einen Marsch über 2 Kilometer in eine dunkle Ecke mit Sicht­freiheit gen Westen und Norden Marzahns durchführen müssen.

Insofern präsentiere ich heute zwei Ansichten des Kometen, die am 12 und 14. Juli geschossen wurden, die linke (obere) gegen 1:15 Uhr und die rech­te (untere) gegen 3:10 Uhr. Die hat mir jemand zugeschmuggelt. Es ent­zieht sich meiner Kenntnis, ob ich die überhaupt veröffentlichen darf.* Ist aber egal. Wenn nicht, lösch ich den Post einfach wieder.

Das Schmuddelfoto wurde mit einem Apfel-Telefon der neuesten und teuersten Generation angefertigt, das besser aussehende mit einem Old­schoolfotoapparat RX10M4. Das kommt um den Faktor 147,98 besser. Unten jeweils ein 100%-Ausschnitt.



* [update 28.07.2020 09:20 Uhr]

Natürlich durfte ich die veröffentlichen.

27. Juni 2020

Perlen der Arbeiterfotografie: gärtnern statt tagesschauen



Die Hörer dieses Blogs konnten am 21. April des Jahres den Ratschlag von Lukas Nelson, dem Sproß von Nelson dem Älteren, vernehmen:
Schalt die Tagesschau ab und gärtner stattdessen
Das Ergebnis einer solchen Lebensweise kann man oben anschauen. Das ist nur ein Ausschnitt eines reichhaltigen privaten Augenschmauses, der einem das Herz erfreut.

Ich hätte mir nie träumen lassen, eines Tages mal durch ein Beifall klat­schendes Polizeispalier radeln zu dürfen, wie es es die Recken am Alpes d'Huez erfahren. Das kam so.

Am Autobahnzubringer gab es einen schweren Unfall, auf daß beide Fahr­­spuren gesperrt werden mußten, um die Verletzten zu versorgen und die Unfallaufnahme zu bewerkstelligen. Derweil staute sich der Verkehr in beide Richtungen. Einen Vorteil hatten nur die, die sich an meinen Rat­schlag hielten, umzukehren und einen anderen Weg nach Berlin rein zu nehmen. Den Zweiradnutzern habe ich eine Abkürzung am Waldrand entlang empfohlen.

Mit den gröbsten Arbeiten waren sie fertig, da kam ich den Berg hinauf­geradelt, immer langsamer werdend, da alle Polizisten den Radweg durch Pulkbil­dung zum Pausenschwatz (Dienstbesprechung) blockierten. Man sah mich aber, säumte sich zweireihig am Rande des Fahrradweges auf, bildete für mich eine Gasse als ich die letzten beiden Höhenmeter bewäl­tigte und ließ mir zu ehren sogar die Hände hochfliegen. Im Gegensatz zu den genervten Profis, die den Prolls am Wegesrand am liebsten eine in die Fresse hauen würden, habe ich mich sogar noch für diese freundliche Geste bedankt.

Ein Hoch auf die Polizei und ihre Arbeit, auf daß wir uns im Straßen­ver­kehr und überhaupt öffentlichen Raum sicher bewegen können.

Perlen des Arbeitersports konnte man gestern sehen. Stephen Maguire hat endlich wieder mal einen Titel. Und was für einen. 5 Tage Arbeit und da­für eine Viertel Million einsacken, das ist ordentlich. Der Sieg beim Coral-Cup machte es möglich, der, wie es Rolf Kalb immer so betont, nach hin­ten raus immer zähflüssiger herannaht, denn am schwierigsten ist es, den entscheidenden Ball über die Ziellinie zu kriegen.
It is a hell of a lot of money for five days of work.

2. Januar 2020

Arbeiterfotografie: der Teide in weiß



Oben das originale Stöpselfoto von einer lustigen Bootsfahrt und unten ein 100% Crop daraus.

Ganz links ist die gigantische Steilküste von Los Gigantes zu sehen, fast ganz rechts der Roque del Conde mit seinen exakt 1000 Metern und rechts davon der Hafen von Los Cristianos. Unten, links vor dem Teide, das ist der Pico Viejo.

Das ist der Westen Teneriffas, also wesentlich englisches Ersatzterri­torium, wenn auf der Insel am Ärmelkanal schlechtes Wetter ist.

Der Teide aktuell.

1. Januar 2020

Arbeiterfotografie: Teide Panorama



Das hat mich einige Zeit gekostet, da ich erst zwei Panoramen angefertigt hatte, einmal mit 8 Fotos im Hochformat und einmal mit 7. Erst später hatte ich mich dran erinnert, daß ich diese Aufnahme ja in zwei Reihen mit 15 Fotos insgesamt angefertigt hatte. Nun war es ja ein leichtes, die beiden bereits fertigen Panoramen noch einmal zu stöpseln. Besser aber ist, alle 15 Fotos noch einmal durch den Prozessor zu jagen. Jagen war nicht. Die wollten getragen werden. Immerhin hat das Rohbild nach der Ausgabe erst mal um die 200 Megapixel. Das relativierte sich dann noch nach dem Beschnitt und der Endbearbeitung. Doch letztlich ächzt der Rechner bei den zu verarbeitenden Datenmengen.

Zu sehen sind der Montana Blanca, diesmal wirklich blank weiß, und der Teide, fotografiert auf dem Sendero 1 Richtung Fortaleza auf ungefähr 2.000 Metern lichter Höhe.

19. Dezember 2019

Fortaleza bei El Portillo

Unfaßbar, was Helden der Arbeiterfotografie auf Teneriffa geboten kriegen. Einen Sommer im Winter mit ohne Calima zum Beispiel. Oder noch einmal eine knackige Fotowanderung zur Fortaleza, dem letzten Rest vom Kratereinsturz.

Ausgerechnet an diesem Tag gibt es eitel Sonnenschein, leichte Zeichnung im Himmel, keinen Wind und somit eine Wanderung auf 2000 Metern Höhe im Funktionspullover. Hatte es im Teno bei 9 Grad noch geregnet wie Sau, so gestern das Gegenteil. Ich konnte den lieben langen Tag lang den Teide bei besten Lichtverhältnissen fotografieren.

Wer an dem Tag Seilbahn gebucht hatte, hatte einen Lottovierer. Alle Inseln zu sehen. Ein Traum. Bei der Hochfahrt via Vilaflor kurz auch Gran Canaria, aber wegen dem einen Foto und extra wegen mir fährt sie jetzt nicht zurück, meinte die Wanderführerin.

Ich habe die Gruppe nach Absprache sausen lassen und eine meditative Fotowanderung mit mir selber veranstaltet. Daß das überhaupt geht, habe ich meinem Forscherdrang und dem Doktor zu verdanken, der eine Lösung für ein dringend zu behandelndes Problem fand. Und siehe da, nun gehts wieder.

8. Dezember 2019

Arbeiterfotografie: der Teide in weiß als kleines Glück



Helmut Newton hatte riesen Schwein, daß er seine Grazien nackicht ablichten durfte. Da bleibt für den Arbeiterfotografen nur das kleine Glück übrig. Der Teide in weiß, das mit eigenen Augen zu sehen, muß dann bis ans Ende der Tage reichen. Dem weltbekannten Tabletografen Die Anmerkung ist solches Glück zuteil geworden.

23. Oktober 2019

Arbeiterfotografie: Fuchs sein



Ich sitze im Whirlpool und schaue zum dritten oder vierten Mal. Da liegt wirklich ein Getier am Fenster und zieht heftig einen ein. Als dann später 5 Meter weiter oben eine Katze ein Auge auf die frische Mahlzeit warf, hob auch das Tier kurz den Kopf und legte ihn sogleich wieder ab. Keine Ge­fahr, schlafen ist wichtiger.



Ich überlegt, ob ich die Sitzung abbrechen, zum Fotoapparat eilen und ein hübsches Foto machen soll, ließ dann aber die Sprudler über die Überle­gung gewinnen. Der Whirlpool ist übrigens defekt, denn aus den schwar­zen Düsen, die man im Foto sieht, kommt kein Wasserstrahl, der einen den Rücken durchnudelt. Derzeit müssen Blubberblasen von unten aus­reichen, um sich einmal ordentlich durchzuknattern. Abgesehen davon sind direkt hinter dem Pool, im Schwimmbecken, in Sprudler in C-Rohr-Qualität im Beckenrand, mit denen man eine außerordentlich befriedi­gende Massage der Wirbelsäulengegend zustande kriegt. Die haben nur einen Nachteil. Die Wassertemperatur im Schwimmbecken liegt etwa 10 Grad unter jener des Whirlpools. Das muß man sich nur in Zeiten größter Not antun.



Nachdem der Wellnessteil absolviert war, schlurfte ich aufs Zimmer zog mich dick warm an und krallte mir den Fotoapparat. Vielleicht habe ich ja doch ein klein wenig Glück und erwische das Tier noch, bevor es auf der Flucht vor mir im Wald verschwindet. Ich habe den Apparat für den einen Schuß vorbereitet, allerdings vergessen, Servoverfolgung beim Autofokus einzustellen, so daß der zweite und dritte Schuß verwackelt und unscharf war, auch wenn ich einen Mitzieher machte.



Es ist keinem Menschen zu wünschen, daß er so schnell aus der genüß­lichen Schlafposition in die Kampfhaltung explodieren muß. Ein Fuchs, der hat das drauf.

21. Januar 2019

Perlen der Arbeiterfotografie: Volcano Negro



Ob es wirklich der schwarze Berg ist, wie der Name behauptet, das mag jeder für sich entscheiden. Links ist dieser Rülpsvulkan, der einmal heftig gereihert und damit Garachico fast den Garaus gemacht hat. Wir sehen noch Teide, mit einigen Restflecken an Schnee auf der Nordseite, und den Pico Viejo, der angeblich der Urteide ist, mit dem Kanarien einst begann. Sagen die Sagen der Geologen.

18. Januar 2019

Perlen der Arbeiterfotografie: Fragen & Antworten

Die richtigen Fragen stellen - die richtigen Antworten geben!

Derweil Ronnie O'Sullivan wie der Teufel spielt, Mark Selby aber auch, kann ich kurz vor Halbfinale und Finale des Snooker Masters noch einen längeren Text publizieren.

Ich gestehe im Angesicht eines Internetbildes von Staatsschutzrichter Götzl, daß dieses Foto ein Zufallsprodukt ist, obwohl ich etwa 20 Minuten vorher überlegt hatte, den kecken Spruch abzulichten. Ich habe keinen Breitbildfotoapparat, wo das alles raufpaßt. Insofern fiel das aus.

Das Foto mit Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine spricht für sich, bedarf keiner Betextung, wie sie in der Prantl-Prawda Pflicht wäre. Deswegen betexte ich mal die Entstehungsgeschichte.

Vor dem Gang zu Gedenkstein an die ermordeten Arbeiterführer versammelt sich die Hautevolee der verfügbaren Arbeiterführer auf dem Halbrund vor dem Gedenkrondell des Friedhofes in Berlin Friedrichsfelde und schwätzt miteinander, herzt sich und diskussiert Zukunftspläne, ganz nach Belieben. Das meiste davon ist noch nicht spruchreif oder nicht boulevardtauglich.

Mich interessieren eh nur schicke Bilder im Einzelmodus und keine Menschenpulk. Genau darin besteht die große Schwierigkeit, nämlich die Zugpferde der Linken freigestellt zu erwischen. Freigestellt nicht im Sinne eines Fotostudios, also vor einer Leinwand oder anderweitigen Kulisse, mit zwei Schminkassistenten, ordentlich viel Licht und der dafür notwendigen Flatrate beim örtlichen Stromversorger als auch ganz viel Zeit und einen gut gefülltes Kleiderschrank, um verschiedene Kostümie­rungen auszuprobieren. Bei Hüten weiß ich nicht, ob die nötig wären. Wagenknecht mit Kopfbedeckung a la Ascot-Rennen wäre vorstellbar. Aber der Oskar? Hat der jemals eine Kopfbedeckung getragen?

All das kann man getrost vergessen. Aber freigestellt von Menschen­massen sollten sie schon sein. Und das ist an jedem zweiten Sonntag im Januar reichlich schwierig.

Ergo lungert man auf dem Vorplatz rum, beäugt aufmerksam die Menschenmenge, die sich bereits versammelt hat und auf die Hauptdarsteller wartet, denn zweifelsohne sind die Haupt­darsteller nicht Katja Kipping oder Bernd Riexinger.

Noch aufmerksamer beäugt man aber die anwesenden Fernsehteams, die im Auftrag ihrer Sender klasse Bildmaterial abliefern sollen und deswegen ebenfalls darauf sind, die Arbeiterführer gut ins Bild zu kriegen. Ich hasse Menschenmengen, halte mich also eher an derem Rand auf und schaue, wo sich der lange Lulatsch mit der Profikamera bzw. die Tonangel befindet, denn da spielt die Musik.

So kann ich gemütlich entspannen und auf meine Chance warten. Die kommt, wenn die Arbeiterlimousinen vorgefahren werden und das rebellierende Personal entsteigt. Dann hat man jene kleine Zeitspanne für sich, in der die Personen die knapp 30 Meter bis zu dieser bereits versammelten Menschentraube zurücklegen. Danach ist Pumpe mit Fotos, denn ab diesem Zeitpunkt sind Fotografen wie Hyänen, die sich um das beste Stück vom Futter gegenseitig wegbeißen.

So ist dieses beschnittene Foto oben entstanden. Und das von Gysi genauso. Alle anderen hier im Blog gezeigten Personen waren bereits vor Ort und immer mittendrin im Gewusel.

29. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Bootsfahrt Los Gigantes



Ich hatte am Punta de Teno ja jede Menge Zeit, um ein erfrischendes Bad zu nehmen, was mich allerdings den lecker hausgemachten Mojo kostete, denn den haben die anderen auf mein Wohl verschlungen.

Dann kam das Indianerkanu und wir gingen zum Anleger rüber. Das sollte ein eine recht sportliche Angelegenheit ausarten, denn man mußte im passenden Augenblick von der schmalen Treppe am Kai auf den Steg des Bootes hüpfen und die Reling zum Festhalten erwischen. Da hieß es Geduld haben, denn der Wellengang ließ das Boot heftig nach oben und unten schaukeln.

Als dann alle drin waren, gab es von den Schaulustigen Beifall auf offener Szene. Noch sportlicher erwischte es den Bootsmann, denn der wollte nach Hause, da er wohl eher in Buena Vista del Norte wohnt, was von hier gerade mal 5 km zu Fuß sind, oder eine Anhaltertour. Der konnte sich nicht festhalten.



Wir sind dann kurz in die Bucht von Masca reingefahren. Der Anleger ist bereits repariert, sie haben in der Mitte des Steges eine zusätzliche Stütze eingearbeitet. Im Foto ist gerade noch so zu erkennen, daß die Finca bewohnt ist, denn in der Tür steht jemand.



Dann kommt Los Gigantes in Sicht. Die Hütten können sich Normal­sterbliche nicht leisten. Wer da wohnt, kann sich am Abend auf den Balkon setzen und bei lecker Grillsteak heftig schöne Sonnenuntergänge genießen. Das hat seinen Preis.



Einen Preis haben sich auch die Wanderführerinnen verdient, die den Bootsführern und Taxinunternehmen durch alternative Wandertouren die Stange halten, so daß sie wenigstens etwas verdienen können. Mit dem Speedboot bin ich schon mal gefahren, als es die Mascaschlucht bergauf ging. Langjährige Treue wird belohnt. Dieses Jahr gab es für die beiden Damen einen Flachbildfernseher aus Massivgold. So schwer jedenfalls waren die Kartons. Es kann allerdings auch der Weinvorrat für ein Jahr oder ein halbes Schwein in Form von Edelschinken gewesen sein. Oder von allem etwas.



Und weil mich die Truppe wegen meiner Bummelei unweit des Hafens von Los Gigantes einfach hatte stehen lassen, schaute ich mir nochmal das Tagesziel aus der anderen Richtung an. Die Landzunge im linken Bilddrittel ist bei Sonnenuntergang zu erkennen. Der Calima hatte deutlich an Sandstrahlkraft verloren.

28. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Teno-Gebirge



Heute sei der früher wichtigste Teil des Teno-Gebirges erklärt, der Jobmotor und Goldesel im Nordwesten Teneriffas. Pro Tag sind um die 400 Leute 600 Meter die Mascaschlucht runtergeknattert, einige bergauf. Ich zum Beispiel auch zwei Mal. Dazu muß man sich ein Boot mieten, denn runter und hoch, das machen auch welche, aber die sind verrückt. Die zählen nicht für die Statistik.

All das kostet Geld, Transfer, Boote, Taxifahrten, Kaffee, Softdrinks, essen blablabla.

Die Mascaschlucht war dieses Jahr gesperrt. Warum oder wozu liegt im Dunkeln. Wegen der Totenruhe, heißt es. Kann man glauben. Muß man aber nicht.
Vor einer erneuten Öffnung der Masca-Schlucht sollen eine Sicherheitsregelung ausgearbeitet und die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt worden sein.
Desweiteren sind im Bild drei weiter Wanderungen aufgezeigt. Einmal um den Montana Gala rum, mit 1.345 Metern die höchste Erhebung in der dortigen Gegend. Die Arenas Negras liegen irgendwo da hinten. Der Volcano Negro hat einmal kräftig gerülpst und so fast Garachico hinwegradiert.

Dann kann man sich noch auf einer sehr schönen runde von Arguayo nach Santiago del Teide abstrampeln. Das sind alles Touren für's Auge, so die Wolken einem da keinen Strich durch die Rechnung machen. Einmal bin ich die Gala-Runde z.B. im Nebel gelaufen, also durch die Passatwolken. Sichtweite bis zu 100 Meter. Das ist dann nur für die Beine, nicht für den Fotoapparat und die Sinne.


Masca-Schließung ruiniert Fremdenverkehrsbetriebe
Dies richtet unter den Firmen von Buenavista del Norte und Santiago del Teide, die vom Tourismus leben – Fährschiffern, Taxifahrern und den Veranstaltern von Exkursionen –, einen gewaltigen Flurschaden an. Wie die „Plattform der durch die Masca-Schließung Betroffenen“ vermeldet, haben diese Betriebe 60% ihrer Einnahmen eingebüßt. Rund 300 Familien der Region seien von den Folgen betroffen. Beispielsweise sollen von den 34 Taxilizenznehmern in Santiago del Teide schon über die Hälfte aufgegeben haben. Im Bereich des Fährdienstes soll es bisher zu 14 Entlassungen gekommen sein.

26. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Wanderung Punta de Teno

Heute gibt es keine Arbeiter, auch keine fotografischen Perlen, dafür eine Sternstunde der Wandererklärung.



Wir sind also von Los Gigantes mit zwei Taxen via Santiago del Teide und Masca hinauf auf 850 Meter gefahren und haben uns von der Wander­führerin auf einer Karte die Tour erörtern lassen. Ich natürlich nicht, denn als ich an dem kleinen Parklatz ausstieg, wußte ich ja, daß ich den ersten Teil der Tour schon einmal gegangen war. Ich wußte auch, welches u.a. Foto da enstand. Die Wanderführerin wußte das auch, bemerke aber korrekt, daß wir an der Stelle an diesem Tag nicht vorbeikommen.

Hier machte ich den ersten Fehler, denn ich hörte mir den Tourverlauf nicht an. Hätte ich mal.

Los geht es bei 796 Meter. Der höchste Punkt liegt auf 956 Metern Höhe. Von da aus geht es nur noch bergab, fast 1000 Meter.

Das Höhenprofil kann man sich bei den GPSies anschauen. Unsere Tour ging aber erst auf ca. der Hälfte von der verlinkten los.


In Google Maps ist der Trampelpfad aus Lavagestein von Kieselgröße bis Wackerstein gut zu erkennen.

Die letzten 300 Meter runter zur Plantage waren die Hölle für Waden und Oberschenkel, denn das Terrain hat jeden Muskel gefordert. Gutes Schuhwerk ist Pflicht.


In Teno (750 Meter) stand ein Schild, es seien noch 6,5 Kilometer bis zum Leuchtturm.

Nun, das war erst mal nichts besonderes. Die Besonderheit bei der Wanderung bestand darin, daß kurz vor der höchsten Stelle einen katastrophalem Denkfehler erlegen bin, der sich kurz vorher durch mein Gehirn schlich.

Als Bummelletzter bin ich es gewohnt, gemütlich durch die Landschaft zu schleichen, um mich beim Fotografieren statt Wandern zu verausgaben. Das führt für gewöhnlich dazu, daß mich nicht kennende Mitwanderer sich zurückhängen lassen, weil sie meinen, ich bräuchte Aufmunterung auf dem steilen Weg nach oben. Die Wanderführerin ist da gelassener und fügt ab und zu Erklärbärpausen ein, in denen die Pflanzen- und Bergwelt von den Anfängen vor 5 Millionen Jahren bis heute referiert wird. In der Zeit habe ich längst wieder aufgeschlossen.

Und für gewöhnlich ist es bei jeder Wanderung irgendwann mal so, daß sich die Wanderführerin zurückfallen läßt, weil sie mal in Ruhe telefonieren möchte. Ich komme also an dem Kreis obnen vorbei, sitzen da zwei Damen und schwätzen. Aha, dachte ich, Telefonierzeit. Die warten nur, bis du weite genug weg bist. Frauen gehen manchmal auch zu zweit hinterm Busch telefonieren, oder jede alleine und eine hält Wache. Ich bin dann eh binnen 5 Minuten eingeholt. Die Telefonate sind ja kurz.

Die Gruppe wähnte ich voraus, einen schönen Picknickplatz suchen, auch wenn die Zeit dafür noch gar nicht erreicht war. Also bin ich losgeknattert, um die Gruppe einzuholen, was mir leider bis zum Wanderziel am Leuchtturm nicht gelang. Denn dort traf ich mit anderthalb Stunden Vorsprung ein. Ich hatte die Wanderung mit mir alleine durchgeführt. Die entscheidende Information war mir entgangen, denn am Anfang wurde erklärt, daß in Teno lecker Café Solo oder anderes getrunken wird, so die Restauration geöffnet ist.

500 Meter hinter Teno traf ich aber einen einsamen Wanderer, der die gut 4 Kilometer von der Plantage in anderthalb Stunden bergauf gelaufen war. Dem sagte ich, er möge zwei Damen sagen, so er sie trifft, ich sei schon vorgelaufen, um die Gruppe einzuholen.


Badestelle am Punta de Teno. Und Los Gigantes sieht man nicht. (oben Bildmitte)

Letztlich hatte ich von dem Mißgeschick nur einen einzigen Nachteil. Ich bin um lecker Knusperbrot mit hausgemachtem Mojo betrogen worden, denn das war alle, als die Truppe mit den Verpflegungsrucksäcken am Endpunkt ankam, um schnell noch mal ins Wasser zu springen, bevor das Speedboot kam. Das Mojoglas war de facto ausgeleckt, so gut schmeckte der.

Im Grunde war es für mich also eine fotomeditative Alleinwanderung mit mir selbst. Nimmt man es genau, dann ist Wandern in stiller Bergwelt und bezaubernder Natur ja sowieso eher innere Einkehr und Muße. Das lauteste sind da noch die Rufe der Bussarde.

Siehe hierzu auch die Themensammlung Am Berg:

am Berg

Montana Guajara - Aus und vorbei

Egotrip am Parador: Los Roques de Garcia

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Pico del Teide

aus dem künstlerischen Volksschaffen: Sonnenblende

25. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Anflug Teneriffa

Seit fast 20 Jahren fliege ich regel- und manchmal auch mäßig gen Kanaren. Diesmal waren jedoch erstmalig alle Umstände günstig, ein paar Fotos anzufertigen. Mehrere der hinteren Reihen im Flugzeug waren nicht besetzt, so daß kurz vor der Angst entschieden werden konnte, auf welcher Seite ich mich für die Landung anschnallen muß.



Die Flugroute war wie immer. Berlin, Nancy, Lissabon, Madeira und dann irgendwie Teneriffa. Manchmal geht sie auch via Madrid und Tarifa in die Richtung, wahlweise via Madeira oder die anderen Inseln, also Gran Canaria.

Oder man macht es wie die im August. Der Hinflug ging über die Alpen, am spanischen Teil des Mittelmeeres entlang über Marokko und Fuerteventura und Gran Canaria über die Südseite zur Insel, wobei Gran Canaria im Norden oder Süden umflogen wird.

So einen Rückflug hatte ich auch erstmalig. Normaler Start gen Osten, alos Gran Canaria, dann aber eine scharfe Kurve zurück nach Teneriffa, über San Andres dann das Anaga-Gebirge überflogen, dann wieder eine scharfe Kurve, um nach Norden einzuschwenken. Gut, daß der Fotoapparat in der Ablage lag, denn über dem Anaga waren Wolken aufgezogen, so daß die Bilder nichts sehenswertes enthalten hätten. Die Insel als solche war wolkenfrei.

Das ist alles egal. Ich sitze fast immer rechts, habe aber diesmal zum ersten Mal Madeira gesehen, den Ostteil mit dem Flughafen Funchal. Der Rest der Insel blieb unter Wolken verborgen. Als ich dann die beiden Huckel von La Palma sah, enterte ich noch schnell die linke Seite des Flugzeugs, da klar war, daß der Anflug über die Nordseite und den Westen erfolgen würde.

Und schon tauchte eine Reihe vor mir der Teide auf.



Fotografische Perlen sind das alles nicht, da die Reinigungscrew vor dem Abflug vergessen hatte, die Bullaugen blitzeblank zu putzen. Aber! Ich habe die Bilder, die ich schon immer mal haben wollte, doch wegen der Umstände nie bekam. Für den Deutschen Fotopreis in der Kategorie Luftbildfotografie reichen sie somit allemal.



Hier sehen wir den Norden der Insel mit dem Orotava-Tal, links, das Humboldt vor Entzücken jauchzen ließ, und weiter im Nordwesten, rechts im Bild, die letzten vereinzelten Gehöfte und Gemeinden, wie Los Realejos, Garachico und Los Silos.



Das Flugzeug wäre fast umgekippt, als es eine scharfe Kurfe gen Süden flog. Das war die beste Gelegenheit, den westlichsten Punkt der Insel zu fotografieren, da ich vorhatte, eines Tages genau dorthin zu wandern, was auch auf den letzten Drücker geklappt hat. Der Muskelkater ist seit gestern Abend rausgeeitert.



Sekunden später eine andere Sicht auf das Wanderziel. Diese beiden Fotos benötige ich, um in einem der nächsten Teile diese Wanderung zu besprechen.



Dann ging es am Teno-Gebirge vorbei. Auch dieses Foto wird noch einmal besprochen. Mittig ist die Masca-Schlucht zu sehen, die für den Besucher­verkehr immer noch gesperrt ist. Zitat: Eine Frechheit, was man sich hier erlaubt und die Öffentlichkeit völlig im Unklaren läßt, was passiert oder geplant ist.

Der Montana Gala, die Arenas Negras und der Guergues-Steig sind ebenfalls zu sehen.



Seine Majestät, der Teide. Unten, in der Bildmitte, das müßte Costa Adeje sein bzw. das Winglet.



Und so endete der Einmarsch auf der Insel. Über ganz Teneriffa blauer Himmel. Daran sollte sich in den nächsten drei Wochen auch nichts ändern, zumindest im Süden, von den Schüben des Calima mal abgesehen, der die Sahara gen Brasilien transportierte und einen hauchzarten ockergelbbraunen Farbfilm in der Luft hinterließ.

Diese wolkenfreie Sicht auf den Teide-Nationalpark hat man für gewöhnlich mal zwei oder drei Tage, aber nie mehrere Wochen am Stück. Im Gegenzug gab es einen vorzüglichen Sommerurlaub bei Temepratruen um die 22-24 Grad. Das Wasser umschwallte einen bei lauschigen 20 bis 22 Grad.

23. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Blutteide



Sie hatten mich unweit des Hafens Los Gigantes schlichtweg vergessen und stehen lassen, obwohl ich gesagt hatte, für den Weg etwas länger zu brauchen. An der nächsten Kurve gabelte sich die Straße und ich konnte nicht mehr sehen, in welche der beiden Gassen die Gruppe eingebogen war, sprich, wo das Auto abgestellt war.

Irgendwann später fragte einer, da waren sie schon fast in Los Cristianos oder so, wo ich denn sei. Also wurde kehrt gemacht, damit man mich wieder einsammelt.

Vielleicht war genau das der Glücksumstand, um im entscheidenden Augenblick das kurze Kuckloch zwischen den Bananenplantagen zu erwischen.

Schaut mal links, der Teide in Rot, schallte es vom Fahrersitz. Dann habe ich während der rasanten Fahrt den Fotoapparat ohne groß zu zielen gen Teide gehalten und drei Mal ausgelöst.

Der Blutteide ist ungefähr das Gleiche wie der Blutmond. Nur viel öfter.

Das Foto ist ein schöner Ersatz für den Teide in weiß. Der Pico Viejo (rechts) ist auch mit drauf.

18. Dezember 2018

Fire Cider statt purer Ingwersaft

Wagner 17. Dezember 2018 um 19:24 Uhr

@Die Anmerkung

Betr.: Perlen der Arbeiterfotografie: Zumo Jengibre
Viele haben ja mit mir mitgelitten und mich für die mentale Stärke bewundert, puren geraspelten Ingwer zu vertilgen. Nur mit Wasser zum Runterspülen.

Das Hauptproblem ist aber seit drei Tagen erst mal gelöst. Ich komme wieder ohne Nasenspray über den Tag und, noch wichtiger, durch Nacht und Siesta.

Das Problem fing vorige Woche an, als ein Calima sehr trockene Luft an Land geworfen hat. Da hatte ich auf einmal Schnorchelatmung. Auf 400 Metern Höhe waren gerade mal zwischen 20 und 40 Prozent relativer Luftfeuchte.

Gestern kam der nächste Calima, diesmal mit phänomenal feuchter Luft unterhalb der Staubgrenze. Teneriffa war wolkenfrei, aber der Teide nur zu ahnen, so viel Kjellefölddawiddelwumms-Staub lag in der Luft. Wie damals beim Flugverbot über ganz Europa.

Die feuchte Luft kann momentan nicht nach oben entfleuchen und muß auf Meeresniveau verbraucht werden. Alles ist gut.

Da erreicht mich via Blog AK NSU ein Kommentar, ich solle die amerikanische Variante probieren. Im Grunde sind da für mich alle Ingredenzien verboten. Ich werde dem Rezept aber in abgeschwächter Form eine Chance geben. Eine. Ab nächstes Jahr sind immer zwei Flaschen Ingwer-Konzentrat mit im Koffer. Fertig ist die Laube.

17. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Zumo Jengibre



Man mag es kaum glauben, doch auf Teneriffa gibt es keinen lebensverlängernden Ingwersaft. Für schlappe 4,90 Euro fand ich in einem Kaufmannsladen für natürliche Produkte eine Flasche Fruchtgetränk, die auf der Rückseite mit ca. 8% Ingweranteil beworben wurde. Das ist dann ungefähr das, was ich zu Hause auch bekomme, wenn ich den Ingwer-Shot von Rewe in einen halben Liter gekelterten Apfelsaft schütte. Auch geschmacklich, aber eben zum halben Preis.

Ergo blieb nur die pragmatische Lösung. Ab in den Super-Dino, eine Ingwerwurzel geholt. Ab in den Chinesenmarkt, eine Küchenreibe kaufen. Dann muß man sich die Ingredienz für ein Gebräu eben selbst anfertigen.

Das Bild oben hat mit Fotografie nichts zu tun. Es handelt sich um eine Tablettografie. Vorstellen kann man sich aber schon, daß es sich dabei um ein von einem Arbeiter angefertigtes Foto handelt, einen Ingwershot sozusagen.