30. September 2006

klipp un klar

Klipp und Klar, so heißt wohl eine Sendung auf dem RBB (Rundfunk bleeder Breißen).
Das Redeformat, bei dem vorher nicht klar, was klipp ist und im Nachhinein erst recht nicht.
Dieser Tage, am 26.09., deklamierten der dm-Chef Werner, Finanzsenator Sarrazin, Linkspartei-Abgeordnete Kipping und Sänger Gabriel aneinander vorbei.

Herr Sarrazin äußerte im Verlaufe der Sendung: "Es gibt auch Menschen, die haben ganz gern die Hängematte... Wir können nicht einfach die Menschen für die, ich sag mal, für die pure Existenz bezahlen. Das ist nicht in Ordnung. Dafür ist die Welt nicht gebaut."

Wie immer hat er diese Behauptung nicht bewiesen. Und sie zeugt zumindest davon, daß der philosophische, politische und möglicherweise auch rein menschliche Verstand des Herren nicht über die Kante eines Geldscheins hinausreicht. Wobei das ja genau die einzige Qualifikation ist, die man als Finanzsenator braucht.

Eine Frage sei bezüglich der Äußerung trotzdem gestattet. Wofür ist die Welt denn dann gebaut, wenn nicht für die pure Existenz der Menschen? Von einem Finanzsenator erwarte ich dazu keine Antwort. Der ist damit überfordert.

Verbleibt bei diesem sehr schlichten Welt- und Menschenbild ein Vorschlag. Deutschland hat ja ergiebige Erfahrungen in der industriellen Menschenvernichtung, Herr Sarrazin. Dann führen sie das doch wieder ein. Man kann ja auf die Keulungsanlagen zurückgreifen, die im vorigen Jahr Hochkonjunktur hatten und nun brach liegen. Außerdem ließen sich horrende Summen mit den Senderechten der Aktion verdienen, so daß für die verbleibende Lebendschaft etwas Geld in die marode Reststaatskasse gespült wird.

Alles klipp unklar? Sie müssen sich nur noch mit der Sozialsenatorin einigen, denn die will niemanden keulen.