10. Oktober 2007

musikalischer Orgasmus

Die ersten waren wohl die Beatles, soweit ich mich erinnere, die sich dran versuchten. Ihr "Hey Jude" feuerten sie in gut sieben Minuten ab.

Der nächste war Roger Waters 1992. Auf seiner Scheibe "Amused to death" benötigte er an die 70 Minuten bis zum großen Knall.

Und nun David Gilmour, sein alter Bandkollege.

Der braucht fast zweieinhalb Stunden, um es gen Schluß ordentlich krachen zu lassen.

"Comfortably Numb" habe ich schon oft gehört, aber mit so langer Warmlaufphase und so weggerotzt auch noch nicht.

Zu deutsch. Ich habe mich gerade für drei Stunden aus der Welt verabschiedet, um mir "Remember that night" auf die Ohren säuseln (sic!) zu lassen. Erstaunlich, wie präzise und filigran Gilmour die alten Klänge fast identisch wie vor 40 Jahren aus seinen Gitarren zupft.

Und ca. ab Minute 70 oder 80 bin ich freiwillig sitzen geblieben, denn ab da wurde das Klangwunder von Minute zu Minute besser. Bis er zum Schluß die Sau rausließ.

Die Scheibe hat nur einen einzigen Makel. Sie ist nur Dolby Digital codiert. Obwohl noch Platz gewesen wäre, hat man auf DTS 768* oder 1500 verzichtet. Gar nicht zu denken, was bei 24 Bit/96 KHz für Schallwellen aus den Boxen gewabert wären.

Jetzt graust mir davor, das ganze für den mobilen Einsatz aufzubereiten, denn es lohnt sich absolut, da man so um die drei Stunden Bahnfahrt oder Fliegerei vollkommen entspannt übersteht.

Ich erinnnere mich noch zu gut an meinen letzten Ritt dieser Art. Aus der Stereo-CD "The Wall live 1980/81" einen angenehm klingenden 5-Kanal-Sound zu machen. Mit Audacity artete das in richtige Arbeit aus. Hat sich aber gelohnt. Klingt wohlfeiler als schnödes rechts/links. (Ganz nebenbei war das 80er "Comfortably Numb" auch schon auf die Spitze getrieben. Aber 2007 klingt es noch einen Zacken besser.)

Zitat: DVD kaufen und genießen!
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* Die Biggest Box der Altvorderen habe ich ja auch. Die ist in DTS, reicht klangtechnisch aber lange nicht an die Gilmour-Scheibe ran.

Man kann mit feinen Kodiermethoden auch technischen Mist produzieren. Wobei, auch die Stones klingen recht gut. Aber bei besserem Codec schlechter als the voice and guitar of Pink Floyd.