Ich weiß auch nicht so genau, ob Leyendecker der einzige oder letzte investigative Journalist des Landes ist, da er ein neuerliches Lebenszeichen von sich schrieb.
Er hat einen ungeheuerlichen Geheimdienstskandal aufgedeckt. Das wird sich jetzt wie ein Lauffeuer durch die Rudelmedien fressen. Angeblich, so seine Recherche, seien Baupläne der neuen BND-Liegenschaft in Berlin abhanden gekommen. So seine erste Enthüllung, die wir erschrocken zur Kenntnis nehmen.
Die zweite brisante Nachricht, die uns tief erschüttert.
Der Leiter eines der wichtigsten Abteilungen des Hauses hat im Dienst eine Seite mit Pornos angeklickt.
Das mit den Pornos hat den Leyendecker so angefixt, daß er nicht mal Korrektur lesen konnte. Macht er vielleicht noch, deswegen der Rechtschreibfehler inklusive.
So. Wie hat der Leyendecker das nun rausgekriegt und wieso brauchte er so lange?
Erforscht hat er das Thema wie alle Abschreiber auf dem Internetserver des focus. So lange hat es deswegen gedauert, weil er den Text vom Bildschirm abschreiben, umdichten und neu eintippen mußte.
Unterschlagen hat er dabei die wesentliche Aussage des focus.
Abteilungsleiter soll Pornos bestellt haben.
Oha, welch wundersamen Wandel das Original beim focus über die schriftstellerische Phantasie von Leyendecker doch genommen hat. War es wirklich nur eine Seite Herr Leyendecker? Warum haben sie da nicht weiter nachgeforscht? Im focus heißt es dann nämlich weiterführend:
Ein wichtiger Abteilungsleiter soll sich aus dem Internet Pornofilme auf seinen Dienstcomputer heruntergeladen haben.
Haben wir inzwischen drei verschieden Versionen, eine Pornoseite angeklickt, Pornos bestellt und Pornofilme runtergeladen.
Herr Leyendecker, übernehmen sie. Wir harren der Aufklärung dieses Skandals. Bis dahin schließen wir uns ihrem Motto an:
Ein Abgrund von Landesverrat?
So ist es.