3. Juli 2011

kurz angetestet - Firefox 64 Bit

Alles neu macht der Juni. Ich habe ja jetzt einen Turbohypercybereighthundredrocketcorebooster mit 64 Bit.

Was ich zum Kotzen finde? Wenn ich nur alle Jubeljahre meine Einstellungen vornehme, so wie ich einen Rechner gerne haben möchte, dann sind die natürlich beim nächsten Rechneraufbau im Gedächtnis verloren gegangen. Ich hätte es mir ja einfach machen können, alte Platte klonen und zurückspielen. Doch die war zugemüllt und 32 Bit. Verblieb mir nur die Frischzellenkur.

Da ist man bemüht, die meiste Software auch in 64 Bit zu bekommen, weil sie besser auf das System abgestimmt ist, auch wenn so ziemlich jede schnöde 32 Bit Softare läuft.

Um eine Mär gleich auszuräumen. Wegen der 64 Bit Wortbreite ist das System nicht schneller, schöner oder eleganter bedienbar. Nada. Die inneren Werte sind entscheidend, also die direkte Adressierbarkeit von schweineviel Speicher und der Zugriff da drauf.

Führe ich 32 Bit Programme aus, dann ändert sich da nichts, die haben Zugriff auf maximal ungefähr 3,2 GB, so wie man es kennt.

Es gibt ihn also doch, den Firefox 7 alpha nightly 64. In englisch. Was mir schnurz wäre. Macht bereits jetzt einen guten Eindruck, ist allerdings nicht zu gebrauchen, da gerade mal adblock noscript als Erweiterungen zur Mitarbeit bewegbar sind. Ich habe alle anderen meiner Erweiterungen getestet, aber da war nichts zu machen. Insofern laß ich es bleiben, denn da müssen die Programmierer ran und etliches richten. Möglicherweise ist auch die build-Nummer Schuld, denn die 7 vorneweg hindert viele Erweiterungen, geladen zu werden, da sie intern ihren Gültigkeitsstring haben, geht der nur bis 5.99, dann ist bei Firefox 5 Schluß.

Chrome gibt es nicht als 64 Bit Version und bei anderer Software bin ich am Schauen. Einiges ja, etliches nein. Am Schlimmsten sieht es bei der Bildverarbeitung aus, denn die würde von 64 Bit profitieren, da ja der volle Speicherzugriff da wäre. Die Softwarelandschaft im Freeware und Billigsegment muß da eher als lausig definiert werden. Das stinkt mir etwas, da selbst Canon, Hersteller meiner Kamera, nicht dazu in der Lage ist. Die Arbeit mit den Rohdaten und Videos gestaltet sich somit nur wegen des oben erwähnten Turbohypercyberr..., ihr wißt schon, besser, aber nicht, weil der Arbeitsspeicher eleganter und besser genutzt wird.

Bei einer Bildgröße von über 100 MB pro Foto macht das keinen großen Spaß, Fotolaborant zu spielen.

Ich will mal ein Beispiel bringen. Für die RAW-Dateien gab es früher ein Plugin, das konnte man in Windows installieren, um mit der Fotoanzeige in affenartiger Geschwindigkeit Rohdaten zu inspizieren, da die Canon-Software vollkommen untauglich und viel zu altbacken dafür ist. Zum entwickeln selber nimmt man die natürlich. Jetzt ist da große Fehlanzeige, denn dieses Canon-RAW-Plugin ist nur 32 Bit. Windowsfotoanzeige aber 64. Ärgerlich, da die natürlich nicht auf 32 bittige Plugins zugreifen kann. Ersatzsoftware wie xnview oder Irfanview scheiden wegen ihrer Gemütlichkeit aus, soviel Zeit habe ich dann auch nicht, bis die sich überlegt haben, Rohdaten zu entziffern.

Die Tücken und Tricks, Saurierhardware in Betrieb zu bekommen, die will ich gar nicht erwähnen. Zum Glück bin ich ja der letzte Deutsche mit einem 64 Bit System und damit sind alle Probleme bereits von anderen gelöst worden. Die Schwierigkeiten bestehen schlichtweg in der Recherche nach der Lösung.