31. März 2015

Flugzeugabsturz: Meedienstuß als Muß

Meedia

Der seit Jahresbeginn amtierende Chefredakteur Klaus Brinkbäumer hat sich in dieser Frage klar positioniert und damit seinen Online-Kollegen Florian Harms vor ein Problem gestellt: Brinkbäumer verzichtete auf Wischiwaschi bei der Berichterstattung und konterkarierte den Kurs seines Digital-Statthalters. Der hatte auf Namensnennung und Fotos des Attentäters verzichtet – mit der nebulösen Begründung, dass der Sachverhalt (nach zwei Tagen!) noch nicht “abschließend geklärt” sei.

Der neu ernannte Online-Chefredakteur Florian Harms demonstriert durch sein Agieren in der Germanwings-Berichterstattung Selbstbewusstsein gegenüber dem Magazin-Chef Klaus Brinkbäumer...


Nun zu einem ganz anderen Thema

Anmerkung der Redaktion:

Nachdem wir den Nachnamen des Co-Piloten zunächst abgekürzt haben, schreiben wir ihn nun, wie der SPIEGEL, aus. Die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Ermittler lassen keine Zweifel zu: Andreas Lubitz führte diese Katastrophe herbei, aus welchen Gründen er auch immer handelte. Der Pressekodex fordert für eine identifizierende Berichterstattung, es müsse "eine außergewöhnlich schwere oder in ihrer Art und Dimension besondere Straftat" vorliegen. Diese Voraussetzung sehen wir erfüllt.

Was wir auf SPIEGEL ONLINE auch weiterhin nicht zeigen, sind Nahaufnahmen von Angehörigen der Opfer. Denn dafür gibt es, solange die Personen nicht von sich aus an die Öffentlichkeit gehen, keinen Grund. Wir respektieren ihre Privatsphäre.