Nun hat es Burks erwischt. Pünktlich um 7:30 Uhr stand die Polizei vor der Tür und vollzog eine Hausdurchsuchung.
Weil er seit 2005 angeblich Anleitungen zum Bombenbasteln im Internet verbeitet, die mindestens seit 1995 im usenet kursiert. Oder hier.
In Falle Wohnungsdurchsuchung bei Burks treffen zwei Dinge zu.
1. Polizei und Staatswanwaltschaft sind also zuweilen wirklich dümmer als die Polizei erlaubt. Eine Wohnung wegen einer Webseite durchsuchen ist schlichtweg Blödsinn. Da sie aber seinen PC und diverse andere Dinge beschlagnahmt haben, geht es um ganz andere Erkenntnisse.
2. Burks bekommt schlichtweg die Rache des Systems zu spüren.
Der zweite Aspekt ist der brisantere, denn die Vollzugsbeamten schert es einen Dreck, wenn es darum geht, Kritiker mundtod zu machen. Und Burks ist, so im Blog nachzulesen, ein sehr kritischer Journalist, was BKA, Verfassungsschutz und politische determinierte Gesetzgebung betrifft. Bisher hat er kein gutes Haar an ihnen gelassen, sondern in vielen Fällen fundiert deren grenzenlose Dummheit bloß gestellt.
Die Gründe der Wohnungsdurchsuchung sind dermaßen durchsichtig, daß mit Fug und Recht von Gestapo-Methoden* im Umgang mit regierungs- und systemkritischen Journalisten gesprochen werden kann.
Jetzt wird es richtig spannend.
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* Ich schreibe das bewußt zur Abgrenzung von allen anderen, die über diesen fall bloggen, denn die trauen sich nur mit Stasi-Methoden zu vergleichen. Jede Wette.
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[edit 10:55]
Ich bekam gerade einen Hinweis von jemanden, der 300 Meter Luftlinie von Burk's Webserver entfernt sitzt.
Da tut sich nichts, meint er, obwohl das Anti-Terrorzentrum des BKA genau 200 Meter neben dem Server, auf dem die Bombenbastelanleitungen gehostet sind, residiert. Da brennt zwar Licht, die machen aber erst mal Frühstück.
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Es stimmt also, die ermittelnden Beamten sind wirklich spratteblöd, dafür aber hoch motoviert. Das schlimmste Beamtenverhalten, das einem widerfahren kann.
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