29. Mai 2011

Früchte des Zorns - dem Tode knapp entkommen



Die Gurkenmedien machen weiter in ihrem Panik-Trott. Ich weiß ja nicht, die wievielte Hinwegrottung der Menschheit es alleine in diesem Jahr ist. Spontan fallen mir der Niedergang das japanischen Volksstammes nebst der norddeutschen Cäsiumverseuchten ein. Die jüngste Aschewolke ließ hunderte Urlaubsbomber vom Himmel fallen, deren gefährliche Fracht an die beliebtesten Strände in den sonnigeren Gefilden westlicher Reisefreiheit verstreut wurde. Während meiner Abwesenheit fand in den USA fand die Apokalypset... Ach nein, die ist mangels Beteiligung auf Oktober verschoben worden. Und nun demonstrieren nicht nur die Spanier, sie demonstrieren auch, wie man das Problem der Überbevölkerung in den Griff bekommt. Mit den spanischen Gurken und dem, wie die Medien diese Früchte des Zorns diese vergurken.

Ich hatte ja auch mal so eine Darmerkrankung. Amöbenruhr. Die habe ich mir selbst abgeholt, dereinst in den Tropen. Das wesentliche zur Krankheit steht im verlinkten Artikel, u.a., daß sie ca. 40.000 Todesopfer jährlich weltweit fordert. Ich selber könnte zu jedem dritten Satz einen Schlag aus meinem Leben erzählen, werde mich allerdings nur auf die Kürze in der Gurkenwürze beschränken.

Ich hatte auf einmal fürchterlichen Durchfall und saß den erst mal aus. Auf dem Topf. Kurz darauf war ein Zahnarzttermin fällig, den ich absagen mußte, da ich es keine zwei Minuten auf dem Stuhl ausgehalten hätte, weil dann der Stuhl wieder fällig gewesen wäre. Das war meine Lebensrettung, denn die Zahnärztin wußte, wo ich hingefahren war und meinte ganz trocken: Sie haben Amöbenruhr. Wenn sie sich nicht ganz schnell drum kümmmern, leben sie bald nicht mehr. Die Genese ist einfach und schnell. Durchfall, Leberabzeß, Exitus. Und vertrauen sie nicht auf die Ärzte, sie müssen dem Laboranten schon direkt unters Mikroskop scheißen, damit er die Amöben entdecken kann. Als ich zwecks Arbeit da unten war, hatten das die ganze Familie.

Da habe ich mich flugs gekümmert, die im Artikel dargestellte Antibiotika-Therapie gemacht und dachte, es sei vorbei, denn Amöbenruhr, sofern erkannt, ist sehr gut therapierbar.

Weitere 6 Wochen später bin ich aus dem Stand zusammengebrochen, fand mich nächtens in der Notaufnahme eines Krankenhauses wieder und brachte dort 5 Wochen zu, ehe ich als geheilt entlassen wurde. Meine Rettung war, daß ich immer wieder Amöbenruhr murmelte, egal, was die Ärzte sonst noch wissen wollten. Ich habe Amöbenruhr. Punkt. Ergo wieder das Antibiotikum in Atombombendosis verabreicht bekommen. Intravenös. Wochenlang.

Nach einer Woche entdeckten sie dann den Leberabzeß. Die Leber mußte zweimal punktiert werden, und das liebe Leute, das ist keine spaßige Angelegenheit. Da jammerst du nur noch um dein Leben, wenn sie eine Stunde lang versuchen, den günstigsten Eintrittspunkt für den Ablaufschlauch zu finden.

Einen Tag später wäre es mit mir zu Ende gewesen, denn ein Leberabzeß hat den großen Nachteil, daß er nicht schmerzt. Und meiner hatte bereits Rekordausmaße.

Die Panik, das nur nebenbei, die kam erst Monate später, in Form einer deftigen Depression daher, nachdem ich realisiert hatte, mit wieviel Schwein ich davon gekommen war, insonders nachdem ich mich zur Aufklärung und Wissensvermehrung ins Tropenkrankenhaus begeben hatte. Unterm Strich habe ich gut anderthalb Jahre mit dem Scheiß zu tun gehabt und kann gut und gerne drauf verzichten.

Deswegen, liebe Gurkenmedien, sei mir eine Frage gestattet. Was wollt ihr mir eigentlich mit eurem Gekurke mitteilen? Daß ich 20 Jahre länger lebe, wenn ich keine Gurken esse?

Ich verstehe es nicht.