3. August 2011

wie es euch gefällt

Nur die einzig wirklich betroffen deutsche Zeitung, die Berliner, darf jene Zahlen verbreiten, die den Mauerhorror klar und deutlich werden lassen.



Es ist erschreckend, was die unermüdlichen Frager von Forsa mit einer klaren, einfachen und verständlichen Frage herausgefunden haben.

Konkret lautete die Frage von Forsa anlässlich des Mauerjubiläums am 13. August wie folgt:

Teilen Sie die Meinung, dass der Bau der Berliner Mauer aus damaliger Sicht nötig und gerechtfertigt war, um die Abwanderung von Fachkräften aus der DDR zu stoppen und die politische Lage in der DDR und damit auch in Deutschland insgesamt zu stabilisieren?


Mein Soziolgieprofessor hätte mir ob einer solchen Frage den Fragebogen für die Stichprobe um die Ohren gehauen und mich zu 24 Stunden Fragen ausdenken verdonnert, denn die verstößt so ziemlich gegen alle Regeln einer soziologischen Stichprobe, da die Antwort bereits enthalten ist. Auch gibt nicht eine der im Bericht erwähnten Zahlen eine solche Überschrift her.

Was die willkürlich für den Artikel herausgeklaubten Zahlen allerdings hergeben, ich kann mich nur auf die veröffentlichten berufen, 30 + 20 Jahre Antimauerpropaganda haben nach wie vor nur bedingte Wirkung. Das gibt mir zu denken.

Ich beuge mich aber der überzeugenden Kraft des Titels und stimme ein in den Chor, der Mauerbau war damals richtig.

Da wir schon einmal bei Statistik sind. Im gleichen Blatt am gleichen Tag eine ebenfalls sehr bedenkenswerte Schlagzeile.

Jedes sechste Kind von Armut bedroht

Richtig gelesen. Nicht jedes fünfte oder siebente, nein jedes sechste Kind ist von Armut bedroht. Was immer Bedrohung für ein statistisches Merkmal auch ist, die damit angefertigte Statistik könnt ihr in den Papierkorb hauen.

Zum Kuhandel an der Cantianstraße äußere ich mich später.