Erst kürzlich wurde in diesem Blog Abschied vom Bankräubertrio genommen, um kurz darauf auch die Nazi-Datei zu löschen.
Heute lese ich etwas derart erstaunliches, daß mich den Bettel hinwerfen läßt. Andreas Förster, für die Berliner Zeitung nicht zimperlich, wenn es darum ging Schlagzeilen zu generieren und Auflage herbeizuschreiben, zu deutsch, Märchen zu erfinden, dieser Andreas hat im "Freitag" das Handtuch geworfen.
Nahezu täglich kann man in der Süddeutschen Zeitung nachlesen, was Bundesanwaltschaft und BKA bei ihren Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle alles herausfinden... Diese täglichen Ermittlerbulletins in immer derselben Zeitung können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aufklärung ... seit Wochen auf der Stelle tritt.
Das finde ich ja noch sehr lustig, daß es ihm gelingt, erstens den Namen Leyendecker rauszuhalten, und zweitens sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Auch Förster hat fleißig an vorderster Ermittlungsfront gedichtet und gerichtet.
Nun jedoch seine resignierende Erkenntnis, daß bisher eigentlich so ziemlich nichts ausermittelt ist. Eigentlich gar nichts.
Auch wenn Leyendecker durch intensive Recherche auf Spiegel-Online (18:07 Uhr) den Weg der Mordwaffe (19:17 Uhr) nachvollziehen und in einen Schriftsatz fassen konnte. Förster ficht das nicht mehr an.
Sie haben keine Ahnung, noch vermögen die Ermittler den vermeintlichen NSU-Mitgliedern und ihren angeblichen Unterstützern eine konkrete Tatbeteiligung in den einzelnen Mordfällen oder zumindest eine Mitwisserschaft nachzuweisen.
Selbst zur Ceska ist Förster gestern schon weiter als Leyendecker und Co. aufschreiben.
Hilft bei den erfolglosen Ermittlungen auch nicht recht weiter: Die Mordwaffe
Ja, welch ein Sinneswandel, den Förster da im "Freitag" vollzogen hat. Alle Achtung. Könnte man meinen. Wenn da nicht sein heutiger Artikel in der "Berliner Zeitung" wäre, mit dem er alles wieder einreißt und ganz in die alte Spur zurückgekehrt.
Die Fahnder nahmen sogar Heidi und Lilly, den Katzen von Beate Zschäpe, Speichelproben ab. Zu welchem Zweck, bleibt unklar. Will man per DNA-Abgleich herausfinden, aus welchem Wurf die Tiere stammen, um damit das Unterstützernetzwerk der Gruppe weiter aufzuhellen?
Als Lohnschreiber im politisch-medialen Komplex ist mitschreiben angesagt. Nicht anschreiben. Gegen den Strom.