11. September 2013

Miley Cyrus nackt: wenn der Spiegel-Zensor Hilfe braucht

"Miley Cyrus nackt"
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SPIEGEL-ONLINE 10. September 2013, 18:02 Uhr
Nackt-Video von Miley Cyrus

Die Verwandlung

Mit dem Vorschlaghammer gegen das Teenie-Image: In ihrem neuen Video ist Miley Cyrus nackt und leckt lasziv an Werkzeug. Die Sittenwächter sind einmal mehr alarmiert...

...überall die Zunge herauszustrecken, bringt sie auf neues Sittenwächter-Alarm-Niveau.


Wir wissen nicht, wer gam ist, der für den Spiegel den Sittenwächter gibt und allgemeinen Alarm ausruft. Da aber in der BRD praktizierte Sitte und Moral in großer Gefahr ist, wenn man den Hamburger Pornoexperten glauben darf, die Werbe-Trommler der BILD sehen das etwas anders, hat der Chefredakteur des Blogs die Zensoren des Hauses beauftragt, eine Expertise des Videos vorzu­neh­men.

Für die Expertise lag uns der in Deutschland nicht verfügbare Clip zur Verfü­gung, den wir über die dunklen Seiten des Internet importierten.

http://www.ssyoutube.com/watch?v=My2FRPA3Gf8

Derdiedas Porno (gam für Spiegel) ist 3:41 Minuten lang, was bei einer Bildrate von 24 Frames eine erkleckliche Anzahl von Einzelbildern ergibt, 5305 um genau zu sein. Die Einzelbilder wurden mit

ffmpeg -i video.mp4 -sameq %4d.jpg

extrahiert, um sie einer penibel genauen Analyse auf in Deutschland zu ahnden­de Zensurverstöße zu untersuchen, sprich, das Video unverzüglich verbieten zu lassen, weil es der Verderbtheit der deutschen Jugend Vorschub leistet.

Die Zensoren des Blogs haben sich mit dem Fotografen des Hauses kurz­ge­schlossen und von den 5305 Frames insgesamt 11 als fotografisch interessant aussortiert, die in der obigen Animation zu sehen sind. Alle anderen Bilder sind fotografischer Schrott. Das ist auch normal, denn es handelte sich um einen Film, der in seine Einzelteile zerlegt wurde, der in voller Absicht als Bewegt­bildsequenz und nicht als Fotoserie hergestellt wurde.

Das erste Foto ist insofern interessant, da es korrekt belichtet ist und er­staun­licherweise kein verkacktes Belichtungsequipment in der Pupille zu sehen ist. Zitat aus c't Digitale Fotografie 4/2013, S. 21, von Thomas Saur.

Besondere Aufmerksamkeit habe ich den Augenreflexen gewidmet. Das strahlende Leuchten der Augen verdankt unser hübsches Model der genauen Platzierung der Spiegelungen der Lichtwannen.

Ob das Model hübsch ist, das müssen wir ob der schlechten fotografischen Abbildung außen vorlassen. Daß das Foto einfach nur Mist ist, auf die Idee kommt der Hersteller nicht. Da hat der Experte für schlüpfrige Szenen, Terry Richardson, (Spiegel) weitaus mehr Ahnung und Geschick bewiesen als der Fotoexperte von Heise, denn der hat es doch tatsächlich geschafft, ein Bild in den 5305 unterzubringen, auf dem wenigstens ein Nippel von Miley Cyrus zu sehen ist.



Der Rest der Bilder behandelt dann nur noch das Thema "Miley Cyrus bei der Arbeit", die Mauer muß weg. Der Filmemacher legte großen Wert auf die fotogene Abbildung von Brust- und Sitzmuskeln, da es der jungen Frau an leinwandtauglichem Bi- und Trizeps mangelt. Auch wurde die Sequenz mit der Abrißkugel in zwei Sessions gedreht und am Computer betrogen, denn nicht ein einziges Staubkorn belästigt den Körper der Dame, was eher den Eindruck hinterläßt, sie sei eine Angestellte der Baumarktkette "Theoretiker". Noch mehr Theorien fallen uns momentan nicht ein.

Verehrter Spiegel-Zensor, in dem Clip wurden keine verdächtigen Pornos gefunden. Das tut uns leid.