16. April 2014

keine dicke Luft in Berlin

Auch wenn der Tagesspiegel es so behauptet.

Der Tagesspiegel 15.04.2014 14:37 Uhr
Feinstaubbelastung

Dicke Luft in Berlin und Brandenburg

von Sascha Karberg


Die Luft ist dünn, nicht dick. Genau das ist das gefährliche daran. Dicke Partikel werden von den Atemorganen durchaus gerfiltert und danach wieder abgeatmet, -gehaucht oder -gehustet. Man kann auch ein Mundfilter tragen, der die groben Partikel ausfiltert.

Gegen Feinstaub hilft das alles nicht, denn der hat die Qualität von inhalativen Rauchgasen, also von Zigaretten, eletrischen Liquid-Verdampfern oder Wasserpfeifen, Wurst-Grill am Wochenende oder offenem Kaminfeuer. Die Partikelgröße ist um etliches kleiner. Die Sorgen letztendlich für irreversible entzündliche Veränderungen der unteren Atemwege, was im besten Falle noch zu Asthma, im schlechteren zu Bronchitis führt. Letztlich hat man mit beiden Folgen nur schlechte Karten in der Hand.

Dann ist die Kacke am dampfen und nichts geht mehr so richtig, denn die Grenzwerte sind Bullshit, da bereits das einmalige Überschreiten eines solchen für die Ausprägung gesundheitlicher Probleme ausreichen kann. 10 Mal pro Jahr 50 Mikrogramm/qqm Luft und Tag pro überschreiten zu dürfen kommt pulmologisch der ärztlichen Empfehlung gleich, zehn Komabesäufnisse pro Jahr nicht zu überschreiten, da es ab dem elften gesundheitlich bedenklich werden kann.

Die Luft im Raum Groß-Berlin ist seit wenigstens Anfang des Jahres nicht gerade als angenehm atembar zu bezeichnen. Sie stinkt zum Himmel. Das ist die Berliner Luft Luft Luft. Aber dick, wie früher in Boxberg oder Bitterfeld, ist sie schon lange nicht mehr.