25. Juli 2014

Flug MH17: wo Fefe auf dem Irrweg ist



Fefe hat einen langen Artikel zu Flug MH17 angefertigt, dessen Diktion wir gerne folgen mögen, wenn sie nicht so an Robert Parry erinnern würde. Den Schlufos pflichten wir ja bei, aber die Herleitung ist nicht so präzise und zwingend, wie man es sich wünscht.

Ich bin ... zu glauben geneigt...

Dann mag er das Kirchhaus seiner Wahl aufsuchen und seinen Glauben dort ausleben. Daran wird er in der BRD nicht gehindert.

Richtig ist dann der Absatz, daß man eine BUK nicht einfach mal so abschießt, aus versehen, sondern immer mit Absicht.

Richtig ist auch der Aspekt der eletronischen Überwachung des jeweiligen Gegners, und der "befreundeten" Kräfte, fügen wir hinzu, damit man im Fall der Fälle einen Vorteil hat, der einem zum Sieg verhilft. Aber, lieber Fefe, wir sind ja wenigstens halbwegs froh, daß due nicht geschrieben hast, die Amis können sogar den Dienstgrad auf den Schulterstücken mit ihren Spionageaugen aus dem Weltraum erkennen. Stattdessen heißt es.

Und dann schaut man mit dem Spionagesatelliten und kann sehen, welche Uniform der Typ trägt, der da am Knopf sitzt.

Das ist das Grundproblem aller Weltraumspionage, daß man einen Mann vor Ort haben muß, der die Papierkörbe ausräumt, die Schriftsätze abfotografiert und dann per USB-Stick an seine "Freunde" weiterreicht. In die Panzer,Büros und Köpfe der Menschen können diese Wunderaugen am Himmel noch nicht hineinsehen. Und dreist, wenn der Soldat ein Verlängerungskabel hatte und wegen des schönen Wetters vor der Feuerleitstelle saß, die Uniform läßt sich da schwer identifizieren, weil die Auflösung von senkrecht oben eben im grenzwertigen Bereich zu Strukturen liegt. Nehmen wir einen soldatischen Recken mit einer Schulterbreite von 80 und Tiefe von 20 cm an, dann macht das 16x4 Bildpunkte. Im Falle daß sich die USA mit ihrem Spioanagehaushalt auf 2 Jahrzehnte verschuldet haben und lauter kleine Hubbles da oben rumfliegen lassen.

Bei einer realistischen Abschätzung von günstigen 30 cm Auflösung sind das zwei oder drei Bildpunkte, damit nicht erkennbar.

Am Schluß kommt er dann zu anderen Szenarien, wovon eines unseres Erachtens grober Unfug ist.

2. Es gab gar kein Radar zu der Buk, und die Zielkoordinaten wurden manuell eingegeben. Die Russen könnten ihren Kumpels in Donetsk die Koordinaten gegeben haben..

Da sitzen die also am Telefon, verfolgen MH17 und geben im Sekundentakt die Koordinaten durch? Herr von Leitner, die BUK benötigt für den Zielanflug ein beleuchtetes Ziel, da es die reflektierte Strahlung für die Steuerung benötigt.

[update 14:15 Uhr]

Den Teil hat Fefe inzwischen klargestellt. Die BUK ist doch keine Silvesterrakete.

[/update]

Die Steuerung erfolgt mit dem halbaktiven Radar-Verfahren, bei dem das Ziel von dem Feuerleitradar permanent „beleuchtet“ wird und die Rakete den reflektierten Mikrowellen folgt.

Findet das nicht statt, funktioniert eine BUK wie eine Silvesterrakete. Die Wahrscheinlichkeit, ohne Radar ein Flugzeug in 10 Kilometer Höhe zu treffen tendiert gegen Null, kann aber eben eintreten, wie das Flugzeugunglück von Überlingen zeigte.

Die Beleuchtung kann natürlich auch von einer Drohne oder von einem anderweitig ausgestattetem Flugkörper heraus erfolgen, Hauptsache das Ziel wird angestrahlt. Erst recht, wenn es sich mit 800 km/h bewegt.

In den Szenarien, die bei Fefe vollkommen ausgeblendet werden, fehlen jene vollkommen, die auf den Abschuß durch Flugzeuge, Söldner, Streitkräfte der NATO usw. abstellen, die wir hier bislang nicht ausschließen, da sie exakt die gleiche Wahrscheinlichkeit haben, wie die daß die Ukrainer Schuld sind.

Es werden die AWACS-Maschinen, Drohnen usw. ausgeblendet, die in der hochbrisanten Region im Einsatz sind. Da der Welt bislang keine Beweismittel vorgelegt wurden, wie es passieren konnte, müssen die plausiblen Szenarien gleichwertig behandelt werden. Selbst der Abschuß durch einen durchgedrehten polnischen Kampfflieger, der seinen Zeitpunkt als Rache für Smolensk gekommen sah, behalten wir im Auge.

Wir fügen an der Stelle an, daß das soeben von RIA-Nowosti verbreitete Szenario sehr gut möglich war aber an einer Stelle krankt. Die Sezessionisten im Osten der Ukraine verfügen über keine Luftstreitkräfte, so daß eine Übung zur Deckung der Bodengruppierung in einem Vorort von Donezk keinerlei Sinn ergibt.