3. September 2014

Nikolaus Blome: der Diktatur der Dummen

Daß die bunten Wochenhefte inzwischen fast nur noch in Verantwortung des Springer-Konzerns angefertigt werden, weil dieser die meiste Knete für Bluttransfusionen in andere Redaktionen springen ließ, das kann man bedauern oder begrüßen. Wir begrüßen es, denn lieste eine kennste alle.

Nikolaus Blome ist nicht nur nicht gelitten in der Hamburger Verseschmiede, nein, es gibt viele Redakteure die ihn lieber von hinten sähen. Die einen, um ihn in den Arsch zu kriechen, die anderen, um ihn wenigstens an selbigem zu lecken und die meisten, um ihn in diesen zu treten, damit er in hohem Bogen die Redaktionsgemäuer verläßt.

Blome wäre keine Notiz wert, wäre er nicht SchriftFührer und damit wortmächtiger Diktator der Bundesschriftkammer zu Hamburg. Die Zeiten, in denen bei BILD grundsolider Journalismus vermittelt wurde, also das Ausrecherchieren einer Geschichte bis sie juristisch wasserfest war, die sind lange vorbei. Übrig geblieben sind Hauptsätze, Hauptsätze, Hauptsätze und vergeßt das große Ganze, geilt euch am Detail auf.

Nun hat also dieser Blome höchstselbst das Wort ergriffen, daß von Eulenfurz mit einer umfangreichen Stilkritik bedacht wurde. Da es nur ein Hirnschiß war, muß man sich dem nicht weiter widmen, wenn es nicht doch ein paar erwähnenswerte Ergänzungen gäbe, die den intellektuellen Horizont des Blome allerdings vollkommen überfordern.

Wer im Bundesland Sachsen der Demokratie das Wort redet, der muß eine oder mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt haben, da es außerhalb dieser keine Erklärung gibt. Der Artikel kann nur sturzbetrunken, im Haschischrausch, auf einer Linie Koks, einem Ballon Klebstoff oder auf Wunsch von Merkel zustande gekommen sein.

Wenn es überhaupt eine eindeutiges Votum der sächsischen Wähler gibt, dann hat die Mehrheit der Sachsen euch mitten ins Gesicht gesagt, daß sie mit Arschlöchern nichts zu tun haben möchte, indem sie durch Nichtwählen dem vorgeschlagenen Peronalatableau jedwede Eignung absprachen. Sich in jenom Moment hinzustellen und von der Würde des demokratischen Wäjhlers zu faseln, der den Rechten hätte eine Abfuhr erteilen müssen, das ist schon sehr dreist von einem SchriftFührer, der Oberschreiber aller Frontberichterstatter des Spiegel ist. Der scähsische Demokrat ist deswegen nicht zur Wahlurne gegangen, weil er sich von Rechtsextremen wie Blome nicht verarschen läßt, sondern genau erkannt hat, was die Stunde geschlagen hat. Diesem Verbrecherklüngel keine Stimme. Ich werde nicht mitschuldig.

Der Deal ist sehr einfach, Herr Blome. Man muß dafür, so wie sie, nicht mal rechnen können. Der Deal lautet, mit 20% der Wählerstimmen 100% der Macht. Besser und billiger geht es in der Kaufdemokratie nicht.

Mithin, wir haben es unter allen mathematischen Konstellationen einer Regierungsbildung in Sachsen in jedem Fall mit einer Minderheitenregierung zu tun, die sich anmaßt, die Geschicke der Mehrheit der Sachsen zu vertreten. Blödsinn. Die Diktatur der Minderheit, das ist die Daseinsweise der Macht in allen (!) Bundesländern.

Man kann der DDR viel nachsagen. Selbst wenn man dieser bei den allgemeinen Wahlen eine Fehlerquote von 45% zusteht, wären die Volksvertretungen geradezu der Ausbund demokratischer Machtverhältnisse gewesen, wie sie sich die BRD nur erträumen kann.

Tja, es ist was dran, daß deutsche Journalisten nur noch pöbeln, allen voran der SchriftFührer des Spiegel.

Dieser Artikel läßt sich am Wochenende wiederverwerten, wenn die Demokraten in Thüringen ob ihrer Entscheidungen gescholten werden.