18. Oktober 2014

NSU: auch Ziercke hat den längsten

Zugegeben, das Ceska-Problem ist mit das am schwierigsten aufzudröselnde Rätsel im Fall des NSU beim BKA. Da haben einige Propaganada-Experten, Polizisten und Politiker durchaus gute Arbeit geleistet, um heillose Verwirrung zu stiften, damit niemand mehr durchblickt und die Bundesanwaltschaft mit Phantasieklagen zu ihrem Ziel kommt. Sie haben es geschafft, den Medien zu verklickern, daß es außerordentlich hochwichtig für den Bestand der BRD ist, den Akt der Übergabe eines Ü-Waffen-Päckchens in Jena minutiös aufzuklären. Ist es nicht, wenn es viel einfacher geht. Welche Verbrechen wurden mit der Ceska begangen? Wem können diese forensisch nachgewiesen werden?

Das dazwischen ist vollkommen unerheblich und dient ausschließlich der Vernebelung.

Wir beschäftigen uns heute noch einmal mit der Schalldämpfer-Ceska, die eigentlich ein Waffe mit serienmäßigen Knalldämpfer ist, denn solche Bauteile bekommt man wirklich nicht beim Bäcker. Auch nicht beim türkischen Gemüsehändler um die Ecke. Die bekommt man entweder als Ceska oder als Ceska mit Knalldämpfer. Verliert man das, Teil das den Knall dämpfen soll, hat man ein Problem, sofern man auf knallgedämpfte Mördertour aus war. Im Grunde hat man kein Problem, denn die Knalldämpfung ist kaum der Rede wert, kann mit oder ohne angeflanschtes Rohr locker Werte erreichen, für die jeder Konzertveranstalter den Saft abgedreht bekommen würde, da sie in beiden Fällen jenseits der 100 dB liegen, also die Qualität eines Preßlufthammers, Flugzeugstarts oder von Muttis Staubsauger haben.

Knalldämpfer ist trotz allem die semantisch korrekte Bezeichnung, da es genau darum geht, denn Knall, der bei der Zündung der Treibladung entsteht, zu dämpfen. Auf den Schalldruck, der vom Schuß ausgelöst wird, hat das Verlängerungsstück natürlich keinen Einfluß. Da hat das Geschoß längst den Lauf verlassen und die Druckwelle freie Bahn.

Wir kommen jetzt zu unserem großen Rätsel für alle Waffenfreunde, Krimifans und Kinogänger, die sich gerne mit Goofs beschäftigen. Irgendwann im November des Jahres 2011 kamen einige Autoren des BKA zu der Auffassung, sie müssen das Script ihres schmutzigen NSU-Thrillers dem Produzenten vorstellen, denn der gibt das Geld. Und wie es sich für Filme gehört, die noch in der Mache sind, ist Stillschweigen über das Drehbuch vereinbart, denn nur der Film als solcher ist interessant, nicht, wie er gemacht wurde.

So zog Herr Ziercke mit einer Mappe Powerpoint-Folien, gestempelt 29.11.2011, in den Bundestag ein und sollte die Geldgeber des BKA über den Fortgang der Dreharbeiten unterrichten. In Wirklichkeit betuppte er die auch heute noch vollkommen ahnungslosen Finanziers.

So, nun wird es für das deutsche Volk an den Bildschirmen da draußen recht schwierig. Auch Ziercke hat den längsten Schießprügel gewählt. Trotzdem sollt ihr die Drehbuchfehler finden, den die Dramatiker des BKA in die Vorlage für das Parlament eingebaut haben. Es geht nur um Waffen, nicht um die DVD, denn das ist ein noch zu bearbeitendes Thema.

Es wäre uns ein Hochgenuß, Herrn Ziercke mit exakt dieser Drehbuchvorlage noch einmal zum Vortrag bitten zu dürfen.