Auch Burks schreibt mangels fehlendem Wissens manchmal Unfug zuzsammen.
"Die berühmtesten Filmhexen sind zweifellos die drei Frauen in Macbeth Roman Polanskis..."
Kenn ich nicht, oder anders gesagt: "Westliche" Märchenfilme interessieren mich in etwa genauso viel wie Videopodcasts.
Ich bin mit "Iiiiiiwaaaanuschka" groß geworden, sprich mit russischen, tschechischen und ddr-deutschen Märchenfilmen. Und die waren schlichtweg gut, einer wie der andere. Und sie sind es auch heute noch.
Drei Dinge sind mir in Erinnerung geblieben. Oder vier, weiß ich auch nicht so genau.
- Ein russischer Märchenfilm begann damit, daß Mütterchen Rußland das Fensterl der Bauernkate öffnete und in den Plot einführte. Am Schluß verabschiedete sie dann die Kinderschar auch wieder. Und dazwischen war Märchenzeit.
- Die Hexe in Rußland war und ist Baba Jaga. "Baba Yaga ist in der slawischen Tradition eine Menschen fressende Hexe. Sie lebte in einem sonderbaren Haus, das an jeder Ecke Beine hatte, die an die von Hühnern erinnerten, und stand innerhalb eines Zaunes aus Menschenknochen."
- Bis heute ist mir der philosophische Huldigungschor in "Feuer, Wasser und Posaunen" in Erinnerung geblieben, der "Seiner Weisheit" feinste Komplimente drechselt. Eine Filmszene ob ihrer philosophischen Tiefe und Ausstrahlung, die bis heute unerreicht ist.
- Baba Jaga bewegt sich auf einem flugfähigen Besen durch die Lande um ihr bösartiges Gewerbe effizienter ausüben zu können. Später kam aus Gründen der Bequemlichkeit noch ein leergesoffenes Wodkafaß hinzu, in dem sie während eines längeren Fluges auch mal ein Schlummerchen halten konnte.
Und selbst Lolek und Bolek haben wohl mal etwas mit der Dame gehabt.
Bei Amazon wird man mit DVDs zugeschüttet, sucht man nach russischen Märchen.
Das Land der Baba Jaga gibt sogar heute noch, und es kann bereist werden.
Summasummarum, der kurze kulturhistorische Ausflug von Burks in die Gefilde der Hexen, Kannibalen und Märchenerzähler war höchst einseitig und unvollständig.
Wahrscheinlich würde ich die Kritik an dem Film in vollem Umfang teilen, hätte ich ihn gesehen. Mach ich aber nicht.