SPON mault schon wieder: "Für den DDR-Geheimdienst galt der "Blechtrommel"-Autor stets als Gegner der Sozialismus."
SPIEGEL ONLINE - 23. August 2006, 16:32
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,druck-433244,00.html
Stasi-Akte von Grass
Mielkes Katz-und-Maus-Spiel
Dann muß wohl doch mal das Original aus der FAZ vom 12. August zitiert werden:
"Im Buch beschreibe ich, wie unversöhnlich sich dort drei verschiedene Gruppierungen von Arbeitern gegenüberstanden: alte Nazis, Kommunisten und Sozialdemokraten. Unter Tage wurde heftig diskutiert und gestritten. Und am Ende standen oft Kommunisten und Nazis zusammen gegen Sozialdemokraten. So habe ich erlebt und später dann verstehen können, woran die Weimarer Republik zugrunde gegangen war: natürlich vor allem an den Nazis, aber auch daran, daß die Nazis und die Kommunisten gemeinsame Sache gemacht haben. Das war die Folge eines Komintern Beschlusses aus Moskau,der nicht die Nazis, sondern die sogenannten 'Sozialfaschisten', die Sozialdemokraten also, zum größten Feind erklärt hatte."
Erstens ist das gequirlte Scheiße, was er da als Entschuldigung für seine SS-Mitgliedschaft vor sich hin blubbert, zweitens läßt er hier auch noch mit 78 Jahren seinen Antikommunisten raushängen und drittens bleibt er den Beweis für seine Behauptung schuldig. Welcher Beschluß das nämlich war.
Davon abgesehen sehen seriöse Historiker den Übergang von der Weimarer Republik zur faschistischen Diktatur in Deutschland in einem etwas anderen Licht. Aber das nur nebenbei.
Bleibt festzuhalten, daß der Trompetenblechtrommler vollkommen zu Recht als Gegner des Sozialismus gegolten hat. Und als solcher gilt.