Gestern lese ich auf SPON eine Widergabe Schröderscher Geistesanstrengungen:
Eine Ursache für die Verschlechterung der sozialen Situation vieler Menschen sei vielmehr die Globalisierung. Schröder sagte, um dem entgegenzuwirken, müsse man einerseits "mehr Bildung zur Verfügung stellen", die man andererseits aber auch nutzen müsse.
Wo kann ich denn eigentlich Herrn oder Frau Globalisierung erreichen? Ich möchte dieser Person mal heftigst die Meinung geigen, wenn die an meiner sozialen Situation Schuld ist.
Und wo wird mir dieses Stück "mehr Bildung" zur Verfügung gestellt, damit es mir besser geht?
Das würde mich auch brennend interessieren. Ich habe Abitur, einen Hochschul- und einen akademischen Bildungsabschluß. Bis gestern wußte ich nicht, daß das zu wenig ist und eine der Ursachen für meine Schlechtigkeit.
Heute wurde mir dann via Internetzeitung ein weiteres Schuldenreservoir der Globalisierung aufgezeigt, von dem ich ebenfalls überrascht war und das den heldenhaft kämpfenden deutschen Soldaten gewidmet ist. Unmissverständlich wird auf den 133... Seiten klargestellt, dass es keine geografischen Grenzen für Einsätze mehr gibt. Schuld daran sei die Globalisierung.
Sind wir also bei der Schuldfrage allgemein. Die formuliert sich auch so:
SPIEGEL ONLINE - 25. Oktober 2006, 10:02
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-444572,00.html
AFGHANISTAN
Nato tötet viele Taliban-Kämpfer
Wieder ein nicht greifbares Etwas, das Schuld ist. Wie die fehlerhafte Landkarte.
Nach all dieser Schuldhaberei habe ich heute bei herrlichen Sommerwetter und viel Sonnenschein eine Fahrradtour geausflugt. Die Schuld an diesem Sommertag trägt bestimmt das Ozonloch. Hat zwar niemand so behauptet, denk ich mir aber einfach mal so.
Die Schuldfrage ließe sich, sofern man Mut hat, auch anders beantworten: Richter Lake wies den Antrag der Verteidigung unter anderem mit den Worten zurück, Skilling habe durch sein Verhalten "hunderte wenn nicht sogar tausende Menschen zu lebenslanger Armut verurteilt".
Ergo: Schuld war nur der Bossanova.