Ich hab die Faxen dicke. Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu (alles 6.10 edgy), nichts davon eignet sich so richtig für den heimischen Desktop.
Erstens muß man an etlichen Sicherheitseinstellungen drehen, damit das eine oder andere Schmankerl geht.
Zweitens ist root deaktiviert, was zwar einfach zu beheben ist, aber bei allen drei Distributionen einen unschönen Nebeneffekt hat.
Installiere ich die CD, dann kann ich mich auch an einem Terminal anmelden. Auf dem ist aber nichts zu erkennen, weil die Schriftart in einer tief kackbraunen Farbe dargestellt wird, die fast mit dem Hintergrund verschmilzt.
Das ist mir dann doch xu bunt.
Installiere ich nur ein Grundsystem, dann ist es auf dem Terminal wie unter Linux gewohnt: blau, gelb, rot usw., je nach Dateityp.
Die deutsche Lokalisierung kann nur als mangelhaft bezeichnet werden.
Und absolut haarsträubend ist die sogenannte community im Internet, die einem gerne bei Problemen behiflich ist. Schrott ist das, wenn man toilettenpappierlange Logs durchgehen soll, um in der vorletzten Zeile dann zwei Worte anders zu schreiben. Zu ca. 95% wird nur gesülzt, konkrete Hilfe ist selten.
Ich habe 36 Stunden versucht, eine Fernsehkarte (PVR 350) zum Laufen zu kriegen, nur um unter dem Strich festzustellen, daß es gar keine Fernsehsoftware gibt, die die Karte unterstützt. Hab es dann selber rausbekommen und war verblüfft, wie einfach das ist und wie genial sie dann zu bedienen ist. Und genau dieses Beispiel kann man sich mal vornehmen, um via Kugelsuche echte Linuxianerhilfe zu erhalten, um das Teil in Betrieb nehmen zu können. Fündig wird man kaum.
Ich habe keine Lust, mich tagelang mit den Unzulänglichkeiten und Systemmängeln zu beschäftigen, um ein System aufzusetzen, daß meinen Bedürfnissen genügt. Da spielt es keine Rolle, ob es Gnome, KDE oder XFCE ist. Die Desktopumgebung kann die Mängel am System nunmal nicht ausbügeln. Sie setzt ja auf mangelhafte Systeme auf.
Die Linuxer haben einen feinen, scheinbar kleinen, in der Praxis jedoch sehr großen Unterschied nicht begriffen. Durch die Bank weg über alle Distributionen und (BSD-)Systeme: Es gibt einen Unterschied zwischen heimischen Desktop-PC und beruflichen Arbeitsplatz-PC. Bill Gates hat ja nicht umsonst eine Home- und eine Pro-Edition seiner Fenstersoftware unter die Völker der Welt gechleudert.
Es tut auch in diesem Lager Not, eine Linux-Home-Edition zu entwerfen, die den Bedürfnissen und Gegebenheiten eines heimischen PC und Anwenders gerecht wird. Einfach nur ausgewählte Programme unter der System- und Sicherheitsvoraussetzung Linux zuzsammenszustellen ist es eben nicht. Denn auch das ist eben nur Linux. Linux mit ausgewählten Programmen. Das darunter liegende Sicherheitskonzept hat sich ja nicht geändert.
Die Linuxer müssen lernen, wie Oma Lieschen zu denken, die bei Aldi den neusten PC (Linux-ready) ersteht und problemlos in Betrieb nehmen will.
Ich gebe Linux keine Chance, wenn die Distributoren nicht endlich diesen Unterschied zwischen heimischen Herd und Büroschreibtisch wahrnehmen und in den Distributionen berücksichtigen. Der Hype um Linux auf dem heimischen Desktop ist auch nur heiße Luft. Von mir aus die eines südafrikanischen Milliardärs. Zustande gebracht hat er jedenfalls bis jetzt noch nicht viel.
Ich kann warten. Und hab den ganzen Krempel wieder runter geschmissen. Wenn schon debian, dann gleich das Original. Das ist ehrlicher. "It will be released when it's done."
Also die aktuelle Testversion etch installiert. Und nun habe ich viel Zeit, mir ein kleines und feines eigenes System aufzubauen. Mit dem ich auch arbeiten kann. Leider nur zu 80%, weil essentielle Dinge unter Linux schlichtweg gar nicht gehen.
Die Erkenntnis ist also auch zum Jahresende, wie bereits im Frühjahr, ernüchternd aber klar.
Und andere haben das längst vor mir gewußt.
http://forum.ubuntuusers.de/topic/46965/0/print/
"die Xubuntu-Entwickler scheinen früher bei Ikea gearbetiet zu haben, denn auch hier ist der Kunde gefragt.
soll heißen man muss doch einiges an Arbeit investieren bevor man ein brauchbares System hat.
Das System belegt dennoch 1,8GB auf der Festplatte.
Da fragt man sich natürlich was da so viel Platz braucht."