6. Januar 2008

Die Sache und die Sachen

Über den Inhalt des Buches läßt sich trefflich streiten. Allerdings nicht mit mir.

Abgesehen vom Inhalt war für mich etwas anderes viel wichtiger. Seit 7 Monaten habe ich zum ersten Mal wieder ein Buch in die Hand genommen.
Die Bedingung an mich selber war hart: Es mußte die Gewähr bieten, daß ich meinen Hintern im Sessel verleime und der Leim seine Klebewirkung erst dann verliert, wenn die letzte Seite des Buches verschlungen ist.

Alleine ein Buch solchen Inhaltes zu finden ist heute schon schwer genug. Dazu kam, daß ich den Zeitpunkt für dieses Unterfangen nur recht kurzfristig bestimmen konnte, denn in den letzten Jahren ging das nicht mehr. Die Augen verweigerten sich regelmäßig einem Lesemarathon.

Mit Geduld und Spucke harrte ich also per verordneter Nahdistanzbrille der Dinge und dem Tag, an dem die Physis und Psyche (Lesen ist nicht so sehr eine Muskel- und Pupillenleistung, sondern zuerst mal eine enorme geistige Anstrengung)...
Also ich wartetet auf den günstigsten Zeitpunkt, dieses Unterfangen anzugehen.

Und siehe da, es hat geklappt. Ich habe auf Anhieb ein Buch gefunden, deren erste 50 Seiten in einem Rutsch in meinem Gehirn verschwanden. Bei den restlichen zweihundert habe ich dann immer wieder ein kleines Päuschen eingelegt.

Nach 7 Stunden war das Werk abgelesen. Ich habe es mit Vergnügen und Erkenntnisgewinn gelesen. Außerdem nährt es die Hoffnung, hin- und wieder ein Buch mit gleichen Fesselungskünsten zu finden.