26. Juli 2008

ahnungsloser Spiegel

SPIEGEL ONLINE 26. Juli 2008, 17:30 Uhr
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,druck-568300,00.html
AHNUNGSLOSE SCHÜLER
Bildungspolitiker fordern neue Lehrpläne zur DDR-Geschichte

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Ich wiederhole mich da gerne. Es ist überhaupt nicht erwiesen, daß die Schüler ahnungslos sind, sondern nur, daß sie bestimmten politischen Vorgaben zur Diskreditierung der DDR nicht genügen. Vielleicht haben die Schüler ja weitaus mehr Ahnung, als der Politik lieb ist.

Oder zu deutsch, auch wenn ich es gottlob nicht gesehen habe, solange die Clowns des ZDF eine Sendung abfeiern lassen, die "unsere" erhabensten Olympiamomente der letzten 50 Jahre darstellen sollen und das gesendete Ergebnis dabei rauskommt, solange darf man sich eben nicht über solche Schülerahnungen wundern.

Sowas von einseitig und westzentriert hat es zuletzt im kalten Krieg gegeben.

Nur nebenbei, soweit ich mich entsinnen kann geht mein erstes Erhabenheitserlebnis auf Wolfgang Nordwig 1968 in Mexiko-Stadt zurück.
Das zweite betraf gleichen Sportler 1972 in München. Das war kurz nach dem Erwerb eines sogenannten Festfrequenz-Konverters, der für den Empfang des DFF-2 notwendig war. Der Hersteller war allerdings so listig, einen richtigen Tuner mit Stellschraube einzubauen.
Es stand wohl die Entscheidung an, aber pünktlich um 19:30 wurde diese von der Aktuellen Kamera unterbrochen. Ergo wurde in Windeseile der Konverter geöffnet, das Stellschräubchen so verdreht, daß das BRD-Fernsehen drauf war und siehe da, Nordwig wurde Olympia-Sieger.
Nicht zu vergessen die legendären Marathonsiege Cierpinskis, der Handball-Kracher UdSSR-DDR und und und.

In aller Häme, als DDR-Bürger hatte ich im Vergleich zu den armen Wessischweinen ganz ganz viele erhaben olympische Momente. Da können die nur von albträumen.
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Wie immer hat der Spiegel aus Gründen der Faulheit eine Agenturmeldung umschreiben lassen, statt selber mal nachzudenken.