16. November 2008

des Spiegels Inkompetenz hoch drei

Daß der Spiegel in großen Teilen seiner Publikationen Inkompetenz an den Tag legt, ist hinlänglich bekannt und nicht weiter erwähnenswert.

Daß es aber ein Torsten Dörting mit nichts weiter als Pudding im Schädel in die Redaktion geschafft hat, das war bisher nicht bekannt.

Das Thema Heilmann war bereits gestern durch und gegessen. Wesentlich im heise-forum, das er aber nicht kennt. Stattdessen dichtet er sich seine eigene Meinung über Widerstand zusammen und käut lahmarschige Thesen wider.

Außerdem formierte sich schon kurz nach der Sperre Widerstand im Netz - zum Beispiel über eine eigens eingerichtete Protest-Seite gegen die Aktion des Linken-Politikers.

Dieses Widerstandsblog sieht z.Z. inhaltlich vollständig (sic!) so aus:



Das ist nicht einmal das Samenkorn von Widerstand, auch kein Pups der Weltgeschichte, daß ist Torstens feuchter Traum von Widerstand.

Abgesehen davon holt er sich auch noch einen runter, indem er die vom Spiegel selbstreferenziell aufgestellte Behauptung wiederholt, das Magazin habe die Stasi-Vergangenheit Heilmanns 2005 aufgedeckt.

Haben sie nicht und die Behauptung wird durch hundertfache Herbeterei auch nicht wahrer.

070966422218;99;43;00;;HEILMANN, LUTZ:;;;15444,00

Dieser Datensatz, nebst vielen anderen, wurde 1990 von M.R. in der Normannenstr. auf Diskette gesichert und Vertretern des "Neuen Forum" zukommen gelassen.

Also haltet mal schön euren Schnabel.

Ach so, falls es euch interessiert. Die an das "Neue Forum" übergebene Datenbank ist mit fehlerhaften Datensätzen versehen worden, um jederzeit die Kontrolle über Original oder Fälschung zu haben.

Abgesehen davon geht es im Fall Heilmann gerade nicht um Stasi. Aber es funktioniert viel zu gut, als daß man das auslassen würde, wie das Wocheende zeigte.

Es geht um ehrabschneidende Behauptungen, gegen die sich jeder Inhaber eines deutschen Personaldokumentes vor Gericht wehren darf. Ob das klug ist, muß jeder mit sich ausmachen.

Es geht wohl auch um Medieninkompetenz bei den Linken. Das Beispiel am Wochenende war beredt genug. Ein Besuch der Webseite der Linksfraktion vestärkt diese Auffassung.

Ein echter Journalist hätte in der Wikipedia die Versionsgeschichte durchgeackert und wäre leicht fündig geworden, was den Sachverhalt betrifft.

Aber das ist ja für eine Spiegel-Autoren viel zu einfach. Lieber schmieren sie schnell aus diversen Tickermeldungen und Widerstandsseiten einen eigenen Artikel zusammen. Das dauert, ist anstrengend und der Chef denkt, man tut was.

Komme ich zu dem Schluß, daß es wohl doch kein Pudding ist, was den wesentlichen Teil von Dörtings Gehirnmasse ausmacht. Es wird wohl eher (such dir was aus) sein.