27. November 2008

Possenspiel

Doktorspiele gehören zur kindlichen Entwicklung, das konnte dieser Tage auf SPON nachgelesen werden.

Sven Vöth, Sexualpädagoge bei Pro Familia in Hamburg, beobachtet eine extreme Verunsicherung bei den Eltern - und die beginnt oft lange bevor ihre Kinder überhaupt mit bedenklichen Medieninhalten in Berührung kommen: "Auf den Elternabenden, die wir zum Thema kindliche Sexualität veranstalten, geht es oft hoch her."

Ist das Eis erst einmal gebrochen, bestürmen die Eltern den Pädagogen mit Fragen: Woran merke ich, dass mein Kind Fragen zur Sexualität hat? Kann Sexualaufklärung mein Kind auf schmutzige Gedanken bringen? Wie stehen Sie zu Doktorspielen? Wo darf ich mein Kind berühren?

Die meisten Eltern seien extrem erleichtert, wenn er ihnen erkläre, dass es wichtig sei, Anlässe zu schaffen, um den Kindern Gelegenheit zum Fragen zu geben. Dass es keine Studie gebe, die belege, dass Kinder durch Aufklärung sexualisiert würden. Dass Doktorspiele, also die Neugier, den menschlichen Körper zu erkunden, zur normalen kindlichen Entwicklung gehören und dass sie ihr Kind selbstverständlich überall berühren dürfen, sofern es zu seinem Wohl geschieht und nicht etwa zur sexuellen Befriedigung des Erwachsenen.


Doktorspiele sind des Teufels und die Verantwortlichen gehören gehenkt, das liest du heute auf SPON.

SPIEGEL ONLINE 27. November 2008, 15:05 Uhr
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,druck-593141,00.html
Nacktspiele im Kindergarten - Staatsanwaltschaft ermittelt

Unbekleidete Kinder, verunsicherte Eltern und der Verdacht auf Verletzung der Aufsichtspflicht: In Duisburg ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Erzieherinnen eines Kindergartens. Sie sollen Nacktspiele geduldet haben - ohne das Wissen einiger Eltern.

Duisburg - Wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte, begannen die Nacktspiele in dem Kindergarten in Duisburg-Walsum im Sommer - nachdem sich mehrere Kinder aus eigener Initiative ausgezogen hatten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen des Verdachts auf Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht gegen die Erzieherinnen.

Auch die anderen Betreuer sollen in den kommenden Wochen ausgetauscht werden, das das Vertrauen der Eltern nachhaltig erschüttert sei.