23. November 2008

Sarrazins Verortung

Noch Anfang der Woche verortete Sarrazin die Sozialschmarotzer und Hartz-IV-Begünstigten in den Elektroläden der Stadt Berlin, um sich mit überdimensionierten Viderecordern, Flachbildfernsehern und MP3-Playern einzudecken, da ist die Woche auch schon rum und selbige Klientel sitzt in ihren zu großen Billigwohnungen und schraubt den Elektroschrott ikealike zusammen, damit die 150 Quadratmeter auch lautstärkegercht beschallt werden können.

Sowohl im internationalen als aus im innerdeutschen Vergleich sei Berlin "eine Großstadt mit sehr günstigen Mieten", schrieb Sarrazin in einem Beitrag für den "Tagesspiegel am Sonntag".

Der hauptstädtische Wohnungsmarkt biete "für jeden Geldbeutel eine würdige Wohnung", betonte der Senator. Mieter in München müssten im Schnitt über 70 Prozent mehr für ihre monatliche Nettokaltmiete veranschlagen als in Berlin.


Kaum veröffentlicht der Spiegel das sensationelle Forschungsergebnis, Für das Gehirn sind Entfernungen in Raum und Zeit gleich, schon werden die tüftelnden Wissenschaftler ad absurdum geführt.

Für Sarrazin gilt das nicht so absolut. Denn offensichtlich scheint es so, daß sich o.g. Personenkreis in Berlin mit billigen Wohnungen würdig eingedeckt hat, um gleichzeitig in Münschen zu horrenden Entgelten schwarz- oder löhnzuarbeiten.

So neu wiederum und gar überraschend sind Sarrazins Äußerungen allerdings auch wieder nicht. Denn auch hier gilt, leicht abgewandelt, daß sie so ähnlich einem KZ-Buchhalter hätten entfleucht sein können. Der hätte auch ohne zu zögern gesagt: "Was wollen sie denn, unsere Insassen haben Arbeit, täglich eine warme Mahlzeit und ein Dach über'm Kopf."

Aus Sarrazins Worten spricht schlichtweg eine ganz tiefe Menschenverachtung, wie sie schlimmer nicht geht. Das ist der Typus Deutscher, der zu allem fähig ist.

Ich dagegen wüßte schon, wie Sarrazin fachgerecht entsorgt werden könnte.