19. November 2008

Strickjacke mit Kultstatus

Tagesspiegel 15.11.2008
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2661649

Oder: Glietsch im Steinar-Wahn

Dieter Glietsch sei „sauer wie selten“ heißt es in der Polizei. Der Präsident ärgere sich kräftig über den Fall des Beamten, der bei einem Einsatz am Rande einer Demonstration am 9. November eine Strickjacke der Marke Thor Steinar trug, die bei Neonazis fast schon Kultstatus genießt.

„Kleidung von Thor Steinar hat in der Polizei grundsätzlich nichts zu suchen“, sagt der Präsident etwas lauter als gewohnt. Und er warnt: „Das Tragen von Klamotten der rechten Szene begründet den Verdacht einer Dienstpflichtverletzung, ohne dass es einer besonderen Kleidungsordnung bedarf.“

Nach Informationen des Tagesspiegels hat der Beamte inzwischen gegenüber Vorgesetzten angegeben, er habe nicht gewusst, was das Thor-Steinar-Logo bedeutet. Glietsch will sich dazu nicht äußern, sagt aber, Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung des Mannes gebe es bislang nicht.

Auch wenn Glietsch Bekleidungsvorschriften für seine Beamten ablehnt, will er nun mit dem Staatsschutz im Landeskriminalamt überlegen, ob die Polizei über Textilien der rechten Szene informiert werden sollte. Es gebe außer der eindeutig zuzuordnenden Marke Thor Steinar bedenkliche, aber weniger bekannte Labels.


Auweia. Thor Steinar tragen, aber kein Nazi sein. Wo gibt's denn sowas?

Alles in allem unverdauliche Politgrütze, die ein "Journalist" namens Frank Jansen auch noch unkommentiert aufschrieb.

Der Einsatz von agent provocateurs gehört zum Standardrepertoire der Polizei. Das ist der Skandal. Und wenn Klamotten, dann die martialisch kriegerischen, die die Polizei öffentlich zur Schau trägt.