12. Dezember 2008

der Landfunk blickt nicht durch

RBB Falschinformation zu Gleitsichtbrillen

Ich komme gerade aus einem kleinen Café und hatte dort genau dieses Thema. Seit ca. 4 Monaten nutze ich nämlich ein solches Stück Sichthilfe, um besser durchzusehen.

Mein Kumpel hat sich das penibel erklären lassen, da er mit seiner Standardgleitsichtbrille am PC nicht ganz so zufrieden ist.

Das Glas heißt "Interview" und wird für drei Sichtentfernungen angeboten.

Es hat einen Vor- und einen Nachteil, bezogen auf Festbrennweiten.

Vorteil, man ist im Körper wieder beweglich, da das Glas die Entfernung zwischen 20 cm bis 1m (Beispiel) überall scharf abdecken kann. Allerdings immer in anderen Bereichen des Glases, wie bei einer Gleitsichtbrille üblich.

Mit Festbrennweite ist man je nach Zustand der Augen auf einen sehr engen Schärfentiefebereich fixiert. Vorteil ist allerdings die wesentlich größere Fläche des scharfen Bildes.

Beim Gleitsichtglas am PC exisitiert genau das gleiche Problem wie bei der Tagesgleitsichtbrille, es gibt nur einen sehr schmalen Sichtkanal, in dem das Bild scharf ist.

Will heißen, die Probleme nachlassender Sehkraft als auch am Arbeitsplatz werden mit einer solchen Brille nicht überwunden, sondern nur kaschiert, abgemildert. Sie existieren aber weiter, weil die schlechten Augen und Vorgesetzten das Problem sind.

Hat der Herr Fachverbandsmensch Böhme schlicht Müll erzählt.

Mithin, im günstigsten Falle kann ich die Information noch als Werbung zum Geldausgeben verstehen, denn unter 200 Euro ist da nichts zu machen.

Im schlimmsten Falle verbreitet der RBB sachlich fehlerhafte Informationen und führt die Leute in die Irre. Denn für Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger oder Hartz-IV-Schmarotzer gibt es gar keine Hilfe bei Augenproblemen. Denn die stehen nur vor der Wahl Fressen oder glotzen. Beides zusammen verbietet sich finanziell.

Nur ganz nebenbei. Für die Bildbearbeitung setze ich z.B. die echte Computerbrille auf, obwohl das einer gesunden Körperhaltung abträglich ist. Aber dafür ist der ganze Monitor rattenscharf.

War übrigens der erste Satz, der mir entfleuchte, als ich nach langer Schlecht- bis Garnichtssehperiode eine Brille aufsetzte, die Fachoptikerin anstarrte und spontan ausrief: "Mensch sind sie scharf." Sie lächelte leicht verlegen, woraufhin ich klarstellte, ich meine das, was ich sage.