18. Dezember 2008

Eklat im Bundestag

Jan Grundmann, ein guter Mensch, hat aufgeschrieben, Monty Schädel habe als Kriegsgegner im Bundestag einen Eklat provoziert.

"Monty Schädel hat weder Wehr- noch Ersatzdienst geleistet - und wurde dafür 1998 zu sieben Monaten Freiheitsstrafe wegen "Fahnenflucht" verurteilt, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.

... kritisierte Schädel die Polizei: "Sie hat nicht zur Deeskalation beigetragen."

Trotzdem hatte ihn die Linksfraktion in den Familienausschuss des Bundestags eingeladen.

Der Wehrdienst schule die "Ermordung anderer Menschen", hieß es im ursprünglichen Redemanuskript von Schädel, das den Mitgliedern des Ausschusses vorlag."


Nun ja, lieber Herr Grundmann, als Mann vom Fach muß ich sie leider enttäuschen. Monty Schädel hat Recht. Soldaten werden dazu ausgebildet, Menschen zu töten. Sie erhalten die dafür nötigen Waffen und erlernen die für deren Bedienung notwendigen Fähigkeiten. Und wenn es an der Zeit ist, setzen sie ihr Können auch ein. Manchmal auch dann, wenn die Zeit noch nicht gekommen ist.

Alles andere sind bürgerliche "ach wie schön ist doch der weihnachtliche Friede Märchen".

Der Eklat besteht also darin, daß deutsche Soldaten am Hindukusch Menschen ermorden.

Aber das verstehen sie nicht, solange sie für den Spiegel schreiben müssen. Und weil sie das tun, müssen sie die Reputation von Herrn Schädel dadurch angreifen, daß er als Fahnenflüchtiger verurteilt wurde, der er nie war. Denn er war nie bei der Fahne.

Also setz dich unter die Redaktionstanne und heul dich aus. Vielleicht hilft es ja.

Btw. Wir werden Weihnachten sehr viel über von Soldaten ermordete Menschen hören.

Aber da macht Herr Grundmann Urlaub.