21. Januar 2009

Blasen zum Nulltarif

Wer zum Nulltarif einen Luftballon aufgeblasen haben möchte, der zieht sich die Lyrik des heutigen Stern rein. Ein Line ist gar nichts gegen den Kick bei der Lektüre der Seite.

Highlights der Faulierkunst:

Sie kämpft gegen Rechtsradikale und mit Geldsorgen: "Exit", erfolgreiche und anerkannte Aussteiger-Initiative für Neonazis. Nun ist die Finanzierung vorerst gesichert. Kenner der Szene atmen auf.

Unter Extremismus-Kennern gilt "Exit" als Vorzeigeprojekt. Heinz Fromm, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz: "Exit leistet einen substantiellen Beitrag zur Eindämmung des Rechtsextremismus in Deutschland." Obwohl auch immer mehr Politiker die Arbeit von Wagner loben, bleibt der Kampf um die Finanzierung hart.


Kommen wir zum Substanziellen des Schriftsatzes. Wobei... Der ist ja substanzfrei. Egal.

Einige Thesen seien von mir angerissen.

- Es gibt, zumindest in Deutschland keinen Kampf gegen Rechtsradikale. Es gibt Gutmenschentum und Lichterkettenansammlungen.

- "Exit" ist weder erfolgreich noch anerkannt.

- Kenner der Szene? Wat'n dat?

- "Exit" ist kein Vorzeigeprojekt sondern ein Verein zur Abschöpfung und Eintreibung von Fördermitteln, um den Lebensunterhalt von einigen Mitarbeitern zu gewährleisten.

- Eigentlich sollte jeder gut ausgebildete und kompetente kommunale Sozialarbeiter die Thematik Aussteiger bearbeiten können, denn genau das ist sein Berufsfeld. Es bedarf also keiner Vereine und sonstwas, um der Problematik gerecht werden zu können.

- Und über die Äußerung des Geheimdienstchefs decke ich lieber den Mantel des Schweigens. Sonst könnte mir das negativ ausgelegt werden.

Schriftsachverstand kann ich dem Verfasser dieser Sternlyrik nicht gerade attestieren. Zumindest hat er die Grundprüfung eines deutschen Journalisten bestanden, Textbausteine mit Versatzstücken aus dem Rührpott (moralingesäuerte tränenrührende Homestory) verquirlen, einen hohen Beamten finden, der nichts sagt, wenn er spricht und fertig haben.

Note 6 setzen.