26. Januar 2009

Freispruch zweiter Klasse

Zumwinkel hat heute einen Freispruch zweiter Klasse angepappt bekommen. Das wird ihn nicht allzu sehr grämen. Er muß sich zwei Jahre bewähren. Im Klartext heißt das wohl, er darf in den nächsten 24 Monaten keine Steuern hinterziehen.

Wenn ich es recht begriffen habe, muß ein Bürger für diese Art Freispruch eine schlappe Million hinblättern. Na, das ist doch geritzt.

So wird das wohl nichts mit dem Rechtsstaat.

26. Januar 2009 17:31

sagen wir mal so...
dorianG (574 Beiträge seit 16.08.08)

Wenn Onkel Heinz ein paar tausend oder zehntausend vor dem Fiskus
versteckt, dann fehlen nur ein paar tausend oder zehntausend. Das ist
weniger als 3-4 Monatsgehälter für einen Gymnasiallehrer.

Wenn die Zumwinkels ein paar Millionen vor dem Fiskus verstecken,
dann fehlen eben ein paar Millionen und das sind die Gehälter der
Lehrer von ca. 2-3 Gymnasien. (Ca. 36 Lehrer pro Gym, grob gerechnet
3.000€/Monat = 118.000€ Lohnkosten pro Gym / Monat).

Der Schaden, den die Zumwinkels anrichten, ist derartig gigantisch,
dass Gefängnisstrafen durchaus gerechtfertigt sind.

Abgesehen davon, überleg dir mal, was da für ein Signal ausgesandt
wird: Zumwinkel hätte brummen müssen, musste aber nicht sondern ist
für seine Verhältnisse noch recht billig weggekommen.

Schätz mal Zumwinkels Vermögen (so ab 20 Mio€ aufwärts, denke ich)
und dann überleg dir mal, was 1 Mio€ für so einen Mann sind und bitte
nicht vergessen, dass Geld einen Grenzwertnutzen hat, d.h. 20% Abzug
vom Vermögen eines Multimillionärs trifft diesen weit weniger als den
HartzIV-ler 20% Abzug vom monatlichen HartzIV-Betrag.

Zumwinkels Leben wird sich kein Stück ändern.
Aber kürz einem HartzIV-ler mal nur 10% des Regelsatzes (also -35€)
und der Mensch fängt an, in die Mangelernährung, die soziale
Isolation und die Obdachlosigkeit zu straucheln.