21. Februar 2009

gute Reise

Früher, zumindest bei mir, eigentlich bis ganz vor kurzem...

Nochmal. Früher war es so, daß ich nicht wesentlich mehr als eine gute Reise, eventuell noch ein "erhol dich gut" gewünscht bekam, sobald ich die Absicht kund tat, mich von dannen zu schleichen.

Exploriere ich daß nach den Gesetzen der Mathematik und wende das Beweismittel der vollständigen Induktion an, so würde der Beweis in etwa so anfangen.

Das gilt für mich. Das gilt auch für meinen Bruder. Meinen Kumpel ...

Bleib ich bei dem Beispiel hängen. Dieser Kumpel war so ausverschämt, sich über den Jahreswechsel eine dreiwöchige Reise in das ferne Cuba leisten zu müssen. Zwei Wochen Bildungsreise und 7 Tage Nobelplanschen in Varadero. Das ganze auch noch bei unverschämten sommerlich angenehmen Temperaturen.

Ich kann mich nicht entsinnen, ihm irgendwelche Ratschläge erteilt zu haben, was er den Cubanern alles so über die Demokratie und Feiheit hierzulande beibringen soll usw. Er hat vollkommen alleine entschieden, was er für erzählenswert hält und was nicht.

Und! Wenn einer eine Reise tut, so wird er auch bestohlen.

Deutsche Staatsdiener am Flughafen Frankfurt (Herrschaftsgebiet von Koch) taten dies. Sie legten einen Zettel mit einer Auflistung der diebgestählten Gegenstände in seinen Koffer. Als Begründung fügten sie an: Die von uns beschlagnahmten Feuerzeuge wurden als Sicherheitsgefährdung eingestuft. Vermittels dieser ließe sich das Feuer der Revolution erneut entfachen, was hierzulande eh und nach neuestem Recht auch im Ausland verboten ist. In Cuba sowieso. Sie waren nah anbei, einer feuristischen Vereinigung zugehörig eingeschätzt zu werden. Die ist in Deutschland Sondergesetzgebung strikt verboten.

Nun hat also auch Herr Schröder angekündigt, einen alten Bekannten in Teheran als Privatperson besuchen zu wollen, weil er von diesem eingeladen wurde. Und schau an, seit 24 Stunden nimmt die Zahl jener, die da meinen, ihm gute Ratschläge erteilen zu müssen, sintflutartig zu.

Broder kann man ja noch als Essayisten abtun. Aber nach ihm wird's lustig.

Dabei ist die Sache ganz einfach. Alle, die der Meinung sind, Schröder sagen zu müssen, was dieser denn sagen soll, oder darf, sollten sich ihren Rucksack schnappen und einen alten Freund in Teheran besuchen. Dann können sie schwätzen, bis sie Mundfäule haben.