3. Februar 2009

Mehdorn - der kommunikative Zwerg

Titanic 02/02 Bahnskandal

Wie die Süddeutsche morgen drucken werden wird:

Mehdorn verschweigt weiteren Daten-Skandal

Neuer Daten-Skandal bei der Bahn: Der Konzern hat Angestellte weit stärker ausgeforscht als bisher bekannt. Bei einer weiteren Aktion wurden sogar die "Daten aller Mitarbeiter" mit Adressen und Bankverbindungen von Geschäftspartnern abgeglichen. Konzernchef Mehdorn hat darüber bislang geschwiegen - der Aufsichtsrat ist empört.

Das neue Ausmaß der Affäre löste im Aufsichtsrat Entsetzen aus. Man sei "schockiert", hieß es in Aufsichtsratskreisen. Es sei unbegreiflich, dass der Vorstand nur "scheibchenweise" mit der Wahrheit über die Datenaffäre herausrücke. "Wir können nur den Kopf schütteln." Konzernchef Mehdorn komme aus dieser Affäre voraussichtlich nicht mehr heil heraus, hieß es weiter.


Daß Mehdorn vor Kameras und Mikrofonen noch nie eine glückliche Figur gemacht hat und immer etwas von dem Schauspieler hat, der am falschen Set vorstellig wurde, ist hinlänglich bekannt und bedarf keiner weiteren Begründung.

Daß selbige Person sich auch im Spiel "Stille Post" als Versager entpuppt, das wurde gerade bekannt, denn so still war die Post nun auch wieder nicht. Man könnte auch sagen, jetzt geht die Post ab und wird in etlichen Blogs einer weiteren Verwertung zugeführt.

Der Betreiber von netzpolitik.org hatte den Datenschutzskandal, sprich die streng geheime Ausschnüffelung von Bahnangestellten und Vertragspartnern, im Volltext öffentlich gemacht.

Das Dokument selber ist natürlich auch auf anderen Seiten zu finden.

Per https gehts auch.

Nun heißt es:

Die Deutsche Bahn AG hat mir soeben meine erste Abmahnung für dieses Blog geschickt. Konkret geht es um das interne Memo zur Mitarbeiter-Rasterfahndung bei der Deutschen Bahn, das ich am Samstag hier publiziert habe.

Nun weiß ich nicht, wie die Chancen sind, mich vor Rechtstreitigkeiten mit dem Konzern zu schützen, bzw. ob ich Chancen habe, dagegen vorgehen zu können. Und bitte daher die mitlesenden Juristen um Rat.

Hier ist der Text, der mir heute per PDF in einer Mail zuging:

Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen

Sehr geehrter Herr Beckedahl,

Sie sind Inhaber und Betreiber der Homepage www.netzpolitik.org.

Wie wir festgestellt haben, veröffentlichen Sie im Wortlaut und als pdf-Dokument auf Ihrer Homepage unter der URL http://netzpolitik.org/2009/das-memo-zu-der-rasterfahnung-bei-der-deutschen-bahn/ einen Vermerk des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit über ein Gespräch mit der Deutschen Bahn AG vom 28. Oktober 2008 über die Geschäftsbeziehungen der Deutschen Bahn AG mit der Network Deutschland GmbH.

Damit verstoßen Sie gegen §17 Abs. 2 Nr. 2 UWG bzw. §§ 823 Abs. 1 und 826 BGB. Gemäß §§ 1004, 823 Abs. 1, Ans. 2 BGB sind Sie zur Beseitigung bzw. Unterlassung verpflichtet.

Wir fordern Sie daher auf, den Gesprächsvermerk im Wortlaut und als pdf-Datei sofort von Ihrer Homepage zu entfernen.

Das Entfernen bzw. das bloße Unterlassen allein genügt nicht, um die sog. Wiederholungsgefahr zu beseitigen und somit den Unterlassungsanspruch zu erfüllen. Hierfür bedarf es einer uneingeschränkten, unwideruflichen Unterlassungserklärung, in der für jeden Fall der Zuwiderhandlung eine angemessene Vertragsstrafe zu unseren Gunsten versprochen wird.

Wir fordern Sie hiermit auf, eine solche Erklärung bis zum 6. Februar abzugeben und uns zuzusenden. Eine Erklärung, die diesen Anforderungen genügt, haben wir als Anlage diesem Schreiben beigefügt.

Sollten Sie unserer Forderung nicht nachkommen, sind wir gehalten, den Anspruch unverzüglich gerichtlich geltend zu machen.

Die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen sowie die Einleitung von strafrechtlichen Schritten behalten wir uns ausdrücklich vor.

Mit freundlichen Grüßen

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Herr Mehdorn hat das Spiel längst verloren, er weiß es nur noch nicht. Und auf Grund seines sehr begrenzten Intellektes wird er es auch nie wissen. Ist halt ein kommunikative Zwerg.

Die Deutsche Telekom haben den gleichen Sachverhalt an den Backen.

Zwei Großkonzerne im Staatsbesitz. Erzähl mir bloß noch mal jemand, wie schlimm die Stasi gewesen sein soll.

Ergo:

...ein guter rat von "mir":

gehen sie in sich, notieren sie ihre interessen, dann hat es der arbeitsvermittler einfacher, ihr bewerberprofil zurecht zu schwindeln!!