17. März 2009

was lang wird, wird gut

Manchmal jedenfalls.

Die Bloßlegung des Kreatürlichen, die Entfernung des Schleiers, den die bürgerliche Sittlichkeit vor alles hängt, um es dahinter nur um so doller zu treiben – das ist geradezu Pflicht der Karikatur.

Eine Karikatur soll nicht guten Geschmack verbreiten, sondern kritischen Verstand.

Vielleicht bin ich gar nicht besonders zotig, sondern manche Betrachter und Redakteure sind besonders prüde.

Übertreiben und anprangern, nicht abwägen und differenzieren. Um zu verstören, muss ich drastisch sein. Es gibt dieses Wort, das einige Karikaturisten gern beherzigen: Eine Zeichnung solle treffen, ohne zu verletzen. Das finde ich grauenhaft.

Grenzen sind zum Überschreiten da. Ich kenne keine Geschichte, wo der Spaß aufhört. Dass man über Behinderte keinen Witz macht, versteht sich freilich von selbst.


Das ganze, sehr lange und lesenswerte Interview hier.