Was nicht im Bild zu sehen ist, das sei erklärt.
Da ich mich nunmehr selbst von dem Streit um die Waldschlößchenbrücke, einen Tunnel oder Tretboote, vermittels derer die Elbquerung komfortabler vonstatten gehen möge, sachkundig machen konnte, Baustellenfotografie jedoch nicht mein Ding ist, sei an dieser Stelle verbürgt, daß es sich bei diesem Streit um die Profilierungsversuche sächsischer Schonimmerbesserwisser (oder Wessis) handelt. Wie es seit Jahrzehnten beim kleinsten Anlaß passiert. Erst mal jahrelang diskutieren. Das ist typisch für die Dresdener Intellektuellen, die sich schon immer als was besseres dünkten.
Das Brückenprojekt verschandelt den Blick auf die Elbwiesen, das Stadtzentrum oder sonstwas genauso, wie die bisherigen drei Brücken. Oder eben auch nicht.
Die kann gebaut werden. Wird sie ja auch.
Daß die Bombardierung der Dresdener Innenstadt in einer Februarnacht des Jahres 1945 möglicherweise ein Verbrechen war, steht wohl wenig zur Diskussion.
Daß die Bebauung der Dresdener Innenstadt im Jahre 2009 ein imperialistisches Verbrechen ist, welches einer kollateralschadenfreien Bombardierung gleichkommt, das steht nicht zur Diskussion, sondern ist eine Tatsache. Denn hier wurde schlichtweg nach dem Motto gebaut:
"Schöner verschandelt unsere Städte und Gemeinden!"
Wer mal nach Berlin fährt, sollte auch dem Alex einen Besuch abstatten, denn dort kann man dieses Motto ebenfalls in natura beärgern.