28. Juni 2009

DDR - eine Erklärung

SPIEGEL ONLINE 28. Juni 2009, 09:14 Uhr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-633006,00.html
DDR-VERKLÄRUNG
"Mit dem Mauerfall aus dem Paradies vertrieben"

Die eklatanten Wissenslücken der Schüler erschreckten den Autor der Studie, den Politologen Klaus Schroeder - und das Ergebnis sorgte für erhebliche Empörung.

...gegen eine Darstellung ihrer alten Heimat als "Unrechtsstaat" wenden sich heute offenbar auch Jüngere und Bessergestellte.

Das heutige Deutschland wird als "Sklavenstaat" oder "Diktatur des Kapitals" bezeichnet, einige Briefeschreiber lehnen die Bundesrepublik ab, weil sie kapitalistisch oder diktatorisch, jedenfalls nicht demokratisch sei.

Schroeder hält solche Äußerungen für bedenklich: "Ich befürchte, dass sich eine Mehrheit der Ostdeutschen nicht mit dem heutigen gesellschaftspolitischen System identifiziert."

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Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Hatten wir ja dieser Tage schon einmal.

Oder: Was von meinen Ausflügen in die Soziologie hängen blieb.

Das ist kurz und knackig in zwei Thesen faßbar.

Ich wiederhole in diesem soziologiefreundlichen Internetschriftsatz die Kernaussage der Einführungsvorlesung in die Soziologie. Dieser Satz stammt von Prof. Meyer, Leipzig 1956, Dr. Lehmann, Berlin 1982, Prof. Dr. Wunderlich, Dresden 1967, Aristoteles, der wußte zu allem etwas zu sagen und Zar Pjotr weliki, der hatte damit täglich zu tun.

Die erste These lautet also: Der proztentuale Anteil der Arschgeigen ist in jeder soziologischen Stichprobe annähernd gleich groß.

Wer diese Aussage nicht zu repetieren wußte, der flog aus dem Rennen, wenn es um's Praktische ging, die Durchführung einer soziologischen Untersuchung.

Die wiederum wurde mit der zweiten These untermauert.

Neben der üblichen Erfassung von Fragebögen, die statistisch ausgewertet wurden, fanden regelmäßig Interviews zum Untersuchungsgegenstand statt, für die Fragen teilweise vorgegeben waren. Oder das Gespräch war gänzlich frei von Vorgaben.

Bezüglich des Interviewteils wurde die erste These wie folgt geändert: Wenn der Interviewte behauptet, der Chef sei ein Schwein, dann schreiben sie es auf. Das hat er ja so gesagt. Wenn das ein zweiter behauptet, dann stimmt es wahrscheinlich.