24. Juli 2009

Amazon - hin- und hergelöscht

Amazon-Chef Jeff Bezos entschuldigt sich für Löschung von Büchern (es geht um das Buch 1984 auf dem eletronische-Bücher-Abspeicher-Gerät-Kindle)

Amazon zur Löschung von Büchern aufgefordert (Tagesspiegel)
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Weil ich mir den Artikel des Tagesspiel leider durchgelesen habe, bin ich seit heute um eine Frage reicher. Gibt es auch strunzdumme Jüdinnen?

Zuerst sei gesagt, daß es strunzdumme Journalisten gibt. Die zu Hauf. Auch beim Tagesspiegel. Denn Marc Mudrak leitet seine Zeilen mit der Überschrift ein:

Amazon verkauft weiter rechtsextreme Bücher

Das wird wohl auf immer und ewig das Geschäftsgeheimnis von Amazon bleiben, ob sie die verkaufen. Herr Mudrak wird es auch nicht nachweisen können, es sei denn er erwirbt selber eines.

Die Pressesprecherin von Amazon, die dann gleich im ersten Absatz ran darf, bringt es präzise auf den Punkt. Zu Verkäufen äußert sie sich überhaupt nicht. Jedenfalls nicht gegenüber dem Tagesspiegel.

„Kunden werden bei uns auch in Zukunft Titel finden, in denen bedenkliche Inhalte bezüglich des Nationalsozialismus geäußert werden“, teilte Pressesprecherin Christine Höger mit. „Amazon ist ein Händler, keine Regulierungsinstitution“, hieß es zur Begründung.

Aber dann kommt es richtig dicke.

„Es ist inakzeptabel, dass bei Amazon mit Büchern gehandelt wird, die ansonsten nur als Bückware in rechtsextremen Szeneläden zu bekommen sind“, sagte Deidre Berger, Deutschlandchefin des AJC.

Da frag ich mich, woher die weiß, daß solche Bücher als Bückware zu bekommen sind. In rechtsextremen Szeneläden.

Erinnert mich an gute alte Zeiten, in denen Bücher zuweilen wirklich Bückware waren, aber nur weil zu wenig gedruckt wurden oder aber Lizenzgebühren in Devisenform gespart werden mußten und deswegen die Auflage offiziell niedrig gehalten wurde.

Erinnert mich auch an einen guten alten Plattenladen, wo man noch beschissen klingende bootlegs, Böhse-Onkelz-Cds und zensierte Ärztescheiben bestellen konnte, auch bekam, dafür sein Taschengeld im Nichts verschwinden sah.

Die Organisation stellte am Freitag Strafanzeige gegen Amazon wegen Verbreitung volksverhetzender Schriften.

Wieder falsch. Es ist ja gar nicht erweisen, daß da was verbreitet wurde.

Aber was am schlimmsten ist. Auch nach dem 10. Lesen wird der Artikel nicht besser. Ich weiß immer noch nicht, worum es eigentlich geht. Ich habe zwar das Zwischen-den-Zeilen-Lesen gelernt, aber in diesem Fall hilft es mir nicht weiter.