23. August 2009

eine Drogenrazzia fand nicht statt

Wie aus gewöhnlich eher schlecht informierten Kreisen verlautbart, fand eine Drogenrazzia anläßlich der Cocktailparty im Berliner Olympiastadion nicht stand.

Die Beamten der Bundespolizei, die eigentlich für diese Tätigkeit abgestellt waren, fuhren gegen 14:30 mit Blaulicht in Kolonne in zügigem Tempo gen heimische Kaserne, um flugs Richtung heimischer vier Wände zu entfleuchen.

Bleibt das bittere Fazit, daß ARD und ZDF mit der groß beworbenen HDTV-Ausstrahlung einen jämmerlichen Flop gelandet haben, denn die vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Bilder waren alles mögliche. Ein überzeugender Beweis für das schöne neue andere Fernsehen waren sie allerdings nicht. Eher abschreckend.

Und bleibt wieder mal nur Achim Achilles mit seinem bitterbösen Kommentar "Die Erotik des Diskuswurfs liegt im Detail".

Zum Beispiel das 100-Meter-Finale der Männer, das größte Sportereignis dieses Jahres: Ein einziges Mal wird dieser Lauf wiederholt, so gut wie gar nicht kommentiert, dann geht's auch schon rüber zum "Heute-Journal".

Eines der langlebigsten Formate im deutschen Fernsehen ist die "Sendung mit der Maus". Der Erfolg erklärt sich ganz einfach: Die Macher nehmen die Welt da draußen ebenso ernst wie ihre Zuschauer.


So ist es. Und gelernt ist gelernt. Wer sich noch visuell an den letzten Versuch Wolfgang Nordwigs 1972 in München erinnern kann, immerhin wurde er da mit 5,50 m Olympiasieger, der kann sich nur daran erinnern, weil die Konverterboxen für das zweite DDR-Fernsehen per Schraubendrehung auf klaren Empfang zu schalten waren.

Für alle anderen kam der Spruch. Wir schalten jetzt um zur "Aktuellen Kamera".

Staatsfernsehen ist nun mal Staatsfernsehen. Und für die gibt es nichts wichtigeres als zu vorgegebener Zeit vorgegeben Staatssicht zu verkünden. Die Kommunikation zwischen Scheintoten ist heilig. Da hilft nicht mal historischer Sprint auf blauem Tartan.