Reicht dazu nicht der europäische Computerführerschein aus? Der ist doch einschließlich Internet.
Die Rheinische Post, das ist in den letzten Wochen sowas wie die Versuchsanstalt für politische Testballons. Mal sehen, wieviel heiße Luft wir rausblasen können.
Eigentlich kann man es auch namentlich machen. Derjenige, der sich profilieren möchte, heißt M. Bröcker. Heute schleudert er einfach mal so ein Gerücht in die Welt.
In der Bundesregierung wird nach Informationen unserer Redaktion aus Regierungskreisen bereits über einen "Internet-Ausweis" nachgedacht, mit dem Nutzer identifiziert und zurückverfolgt werden können.
In der Bundesregierung ist noch nie nachgedacht worden. Damit ist der größte Teil der Aussage schon mal gelogen.
Im Spiegel-Märchen der Woche heißt es dazu:
Einem Staat, der die Kontrolle über die Parallelwelt des Internets zurückgewinnen will, bleibt ein letztes Mittel: Ausweiskontrolle. Bevor die Staatsbürger in den Cyberspace abschweben, so könnte es gehen, müssen sie sich mit Name und Adresse identifizieren. Die deutsche Justizministerin, die solche Modelle prüfen lässt, hat den großen Guru auf ihrer Seite. „Der Trend zur Identifikation im Netz ist nicht zu stoppen“, das verkündet Lawrence Lessig seit langem.
Schon jetzt macht der Staat erhebliche Anstrengungen, Worte und Bilder im Netz ihren Autoren zuzuordnen; es hilft ihm etwa die nun gesetzlich vorgeschriebene Vorratsdatenspeicherung bei den Providern. Sie macht es möglich, IP-Nummern bis zum Anschlussinhaber zurückzuverfolgen. Auch ließen sich Surfprotokolle der Web-Besucher anfertigen – Gesetze hierfür sind bereits in Arbeit.
Da der Spiegel diesen Blödsinn bereits am Wochenende verbreitete, hat Bröckers hier wohl flugs eine eigene Informationsquelle in der Regierung erfunden. Die eigentliche Ente hat der Spiegel losfliegen lassen.
Nur ganz nebenbei, die oben zitierte Aussage von Lessing muß wohl mit einem Geheimhaltungssystem verborgen sein. Sie läßt sich nämlich nicht verifizieren. Null Treffer, egal, was ich an Suchakrobatik anstelle.
So sieht deutscher Journalismus aus. Die einen denken sich was aus, die anderen schreiben davon ab und erfinden was dazu, und das alles wird dann exclusiv unters Dummvolk gestreut.
Das Urheberrecht für dieses Gerücht verbleibt also voll und ganz bei den Praktikanten des Spiegel. Die Rheinländischen Frohnaturen haben sich nur einen Spaß gemacht und die Ausweisidee für sich reklamiert. Dafür ziehen sie auch die ganze Schelte auf sich.
Eigentlich ist die Lösung ganz einfach. Statt mit der Wahlbenachrichtigung gen Urne, sollten die Deutschen mit dem Baseballschläger gen Parlament ziehen und diese kackschwarze Bande aus dem Haus prügeln. Was anderes haben diese Matschhirne nämlich nicht verdient. Und was anderes würden die auch gar nicht begreifen.
heise kurz und lakonisch.
Das Bundesinnenministerium weiß nichts von einem Vorhaben der Bundesregierung, Netzbürger identifizieren und ihren Online-Aktivitäten besser auf die Spur kommen zu wollen. "Pläne zu einem Internet-Ausweis mit der Möglichkeit der Rückverfolgung" lägen im federführenden Ressort nicht vor, erklärte eine Sprecherin von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) am heutigen Dienstag gegenüber heise online.
Letztlich geht es im Wettbewerb der Offline-Medien wie im Bullshit-Lotto zu. Wer landet den Treffer in der gedruckten Scheiße, der am weitesten streut.