23. August 2009

Stefan Aust - aus seinem Leben

Rüdiger Suchsland

Dass unsere Popkultur - von den Werbeclips bis zu Sportübertragungen, von Rock-Konzerten bis zum Blockbusterkino - sich nur selten ganz aus dem Schatten der NS-Ästhetik lösen kann, darauf hat in Deutschland zuletzt der Filmkritiker Georg Seeßlen immer wieder aufmerksam gemacht... Natürlich weiß auch [Aust]*, dass manche Filme des Dritten Reichs zwar politisch ekelhaft sind, und man davon ihre Bildsprache auch nicht trennen kann, dass man aber zugleich um diese Bildsprache auch nicht immer herumkommt, und - und hier sind wir beim Fetischismus - nicht immer herumkommen will.

* Klammer von mir so eingesetzt

Will heißen, Stefan Aust hätte seine Arbeit auch bestens zu Zeiten verrichten können, als die faschistische Wochenschau das Weltbild der Deutschen filmisch präsentierte. Hitler gibt es nicht mehr, die Wochenschau auch nicht. Aber es gabt ja Führers Lieblingssender, das ZDF. Und so ist es kein Wunder, daß dort ganz im Stile von Goebbels, und sicher unter höchstem Beifall von ihm höchstselbst, hätte er das Machwerk noch erleben dürfen,... Es ist also kein Wunder, daß Stefan Aust im ZDF den Titel "Auferstanden aus Ruinen" ganz in faschistischer Manier präsentieren darf.

Dieser klitzkleine Blog, der nicht allzuoft in die Historie abschweift, kann sich rühmen, noch nie etwas positives über Aust verbreitet zu haben. Das wird wohl auch so bleiben.

Der Film ist als mms-stream mit einem geeigneten Programm direkt abspiel- oder speicherbar, aber sicher nicht mehr lange.