Weber vs. Sarrazin
Zuletzt fragten sich manche Bürger verwundert, warum Sarrazin eigentlich immer noch Bundesbankvorstand ist. Musste er nicht zurücktreten, stand das nicht überall in Papier gemeißelt? Stattdessen wurden ihm nur Zuständigkeiten entrissen, nicht fast alle, wie Präsident Weber zunächst wohl gewünscht hatte, aber wenigstens die wichtigste – so wie im Kindergarten Vierjährige Zweijährigen die Sandkuchenförmchen wegnehmen.
Weber hat getan, was er konnte, um öffentlichen Druck gegen Sarrazin aufzubauen, ihn zum Rücktritt zu pressen. Entlassen kann er ihn nämlich nicht. Da spielt man dann über Bande. Das Mittel ist die Skandalisierung, auf die sprungbereite Intoleranz öffentlicher Meinungsbildner ist in solchen Fällen unbedingt Verlass. Sie sind im Allgemeinen für die Meinungsfreiheit, aber im Einzelfall nie um Gründe verlegen, anderen das Maul zu verbieten.
Sieht wohl so aus, daß der Penisneid auch im fortgeschrittenen Alter und mit dicker Brieftasche ausgestattet eine wesentliche Triebkraft männlichen Tatendrangs ist.