Jeder Puzzelfreund weiß: was nicht paßt, gehört auch nicht zusammen. Das gilt jedoch nicht im guten alten Fernsehhandwerk, denn dort gilt die Regel: Was nicht paßt, wird passend gemacht.
So darf es nicht verwundern, daß das Stasipuzzle um die Brandenburger Linke in die Handwerkeleischablone der Landfunker gepreßt wurde, das ganze Klipp und Klar nennen und auch noch ausstrahlen, statt die kostbare Sendezeit mit einer schönen Naturreportage oder der 20. Wiederholung von "Knut - der Film" runder und aussagekräftiger zu gestalten. (Verlinkung ist Unsinn, da die Links nächste Woche schon wieder auf andere Themen verweisen.)
Herausgekommen ist, was herauskommen mußte. Alles unklar.
Es ist ja aller Ehren wert, wenn der Versuch unternommen wird, die Meinungen folgender Personen landvolkkompatibel zu versenden:
Kerstin Kaiser, vor über 20 Jahren nebenberuflich für das MfS tätig, heute Bürgerrechtlerin*
Klaus Ness, kurz nach 1990 aus Westdeutschland nach Ostdeutschland gezogen
Dieter Dombrowski, CDU und beleidigt, daß seine Partei von Platzeck die Ministerstühle unterm Arsch weggezogen bekam
Peter-Michael Diestel, Kerstin-Duzer und knochentrockener Realist
Siegbert Schefke, Journalist und Bürgerrechtler*
- * Bezüglich Frau Kaiser habe ich diese berufliche Qualifizierung dem Schriftsatz von Thomas Falkner entnommen, der ihren Werdegang binnen zwei Sätzen vom "Stasi-Spitzel" zur Bürgerrechtlerin darstellte.
Die Berufsbezeichnung Bürgerrechtler hat sich der Landfunk für Herrn Schefke ausgedacht. Nach meinen Recherchen kann bisher nur mitgeteilt werden, daß er den Beruf des Bürgerrechtlers letztmalig ca. 1989/90 ausübte, seitdem war nie wieder etwas bezüglich Bürgerrechten von ihm etwas zu hören. Er ist also in seiner Entwicklung 20 Jahre zurück geblieben.
Der SPD-Vertreter, Herr Ness, war der vehementeste Verteidiger der Linken. Dombrowski und Schefke blieben auf dem Level von Haßpropaganda, hatten somit nichts zu sagen, griffen dafür jedoch viel Beifall ab.
Nur PMD behielt die Übersicht, konnte die Sprechsendung aber auch nicht retten, eben weil nicht zusammenpaßt, was nicht zusammengehört. Oder umgekehrt.
Einige Fragen wurden sicherheitshalber gar nicht erst gestellt. Wieso muß Frau Adolph das Mandat niederlegen, wenn sie der HVA zugearbeitet hat, die HVA waren doch die guten Stasi (Thomas Falkner).
Wieso darf Frau Stobrawa Abgeordnete bleiben und muß nur auf ihren personenbezogenen Fahrer und das Dienstfahrzeug verzichten? Und wieso hat man 2 (!) Monate lang gezögert, die über sie vorliegenden Erkenntnisse öffentlich zu machen?
Frau Kaiser entglitten regelrecht die Gesichtszüge, als ein Journalist bei der vormittäglichen Pressekonferenz diese Frage stellte. In der Sendung unterblieb das.