4. August 2010

Rauchen ist lebensgefährlich

Der Vorkämpfer für einen rauchfrei nachhaltigen Erdball, Sebastian Frankenberger, hat am eigenen Leib erfahren müssen, daß Rauchen Leben und Gesundheit gefährden kann. Mit dem Mut und der Kampfkraft eines am Hindukusch operierenden Bundeswehrbataillons stürmte er, ein Fernsehteam im Schlepptau, ein von Rauchern bevölkertes Festbierzelt als sei es die Höhle des Lasters schlechthin, bevölkert von schmauchenden Talibans.

Mutig bahnte er sich im Rauch der nikotingeschwängerten Luft einen Weg zu einem freien Platz, um unter der Dunstglocke bayerischer Verderbtheit eine ordentlich eingeräucherte Schweinshaxe zu verspeisen. Doch das Vergnügen wurde ihm verleidet. Als Blockwart blauen Dunstes hat er sich ja bewährt, dieser Luftikus, aber mit der eingeräucherten Schweinshaxe, das muß er noch üben.

Er wurde ob seines anrüchigen Auftreitts von den rauchenden Festbiertrinkern unmißverständlich aus dem Festbierzelt hinausgeworfen, wie die Sueddeutsche in einer rührseligen Homestory zu berichten weiß.

"Es gab Buhrufe", sagt Frankenberger zu sueddeutsche.de. Dann sei er "unter dem Applaus der Bedienungen aus dem Festzelt katapultiert" worden. Er habe sich der Anweisung gefügt, sagt Frankenberger. "Ich wollte nicht provozieren, ich habe mich auch nicht provokant verhalten. Im Gegenteil, ich habe versucht, zu deeskalieren."

Stimmt nicht, sagt indes Festzeltwirt Werner Pongratz. Der Waldkirchener schildert das Geschehene anders: Frankenberger hätte sich mit den Kameras in der Mitte des Festzelts postiert und demonstrativ Interviews gegeben. Die Volksfest-Besucher hätten sich dadurch regelrecht provoziert gefühlt. "Ich habe Herrn Frankenberger dann gebeten, das Festzelt zu verlassen - zu seiner eigenen Sicherheit", sagt Pongratz...

Doch selbst im Kirchenstaat gilt das Rauchverbot nicht ausnahmslos: Die Weihrauchfässer dürfen die Ministranten weiter schwenken.


Ganze zwei DIN-A4-Seiten ist es den Hausfrauen in der Redaktion der Sueddeutschen wert, für eine nicht gerade spannende Geschichte zu verplempern. Dafür war sie provokant. Das ist ja auch was. So wollen wir das Qualitätsmagazin Sueddeutsche haben. Geschichten, die zwar nicht das Leben aber ein pfiffiger Redakteure aufschreibt. Von Hausfrauen für Hausfrauen.