4. November 2010

Muß die Zeitungsgeschichte neu geschrieben werden?

Tagelang wurden wir mit Expertisen belästigt, warum in welchem Umfang wieso das jemenitische Mädchen einfach mal so ihre Laserkartuschen mit plastischen Sprengmitteln verfugt hat und diese mit ihrem auseinandergebastelten Handy versehen gen Chicago fliegen läßt. Kein Experte, der mit seinem Nichtwissen glänzen möchte, wurde ausgelassen, um uns die Gefahren des nordafrikanischen Terrorismus quasi (Kant) an die Wohnungstür zu schreiben.

Die Märchenabteilungen in den Qualitätsmedien hatten Vollbeschäftigung und saugten sich eine Story nach der anderen aus den Fingern, um das von ihnen selbst geschaffene Bedürfnis nach Einzelheiten zu bedienen.

Dann trudelten die ersten Briefe aus Griechenland ein, diesmal im Kanzleramt höchstselbt. Der Zwergschüler des BKA durfte das gesamte deutsche Volk noch einmal vor den Bösen warnen und alle zur Wachsamkeit aufrufen. Nun ist Ruhe im Blätterwald.

Griechische Fluglinien dürfen weiter Post befördern. Man tut sich schwer die Briefbotschaften in den internationalen Terrorismus einzuordnen. Die gleichen Märchenredaktionen, die vorgestern noch wundersame Dinge über Terror aufzuschreiben wußten, sind flugs wieder in die Illegalität abgetaucht. Ruhe im Blätterwald.

Da frage ich besorgt an, ob sie zu griechischen Terroristen nichts schreiben dürfen, ob ihnen dazu nichts einfällt, oder aber, auch das wäre möglich, ob ihre Zeitungsgeschichten der letzten Tage neu geschrieben werden?