12. Januar 2011

BILD-Redakteuer betrunken angetrunken

Angetrunkener Luftwaffen-Chef zwang Piloten zur Landung

In der Überschrift des Textes ist das Angetrunkensein zur Trunkenheit mutiert.

Betrunkener Luftwaffen-Chef zwang Piloten zur Landung

Im reader heißt es dann:

...der Schuldige ist gefunden: Polens Luft-Waffen-Chef Andrzej Blasik. Betrunken erzwang er die Landung.

Die beiden überschriftigen Formulierungen, selbst wenn sie der Not in der BILD geschuldet sind, Sätze mit maximal 7 Wörtern zu formulieren, da der deutsche Leser darüber hinaus gehende Satzkonstruktionen a) entweder nicht kapiert oder b) für viel zu kompliziert hält oder c) den Anfang schon wieder vergessen hat, rechtfertigen selbst dann nicht, den Untersuchungsbericht in eine BILD genehme Diktion umzulügen.

Bei RIA-Nowosti heißt es dazu schlicht:

Die Untersuchung habe 0,6 Promille Alkohol im Blut von Luftwaffenchef Andrzej Blasik ergeben, hieß es.

Auf die Frage, ob Kaczynski vielleicht die Landung persönlich befohlen habe, antwortete der MAK-Kommissionschef Alexej Morosow, die Flugschreiber hätten keine konkreten Befehle dieser Art aufgezeichnet.


Das ist eine vollkommen andere Aussage.

Es steht die Vermutung im Raum, daß der bei BILD verantwortliche Formulator bei Abfassung des Textes sturzbetrunken war oder im Koma soff.

Die abschreibenden und leicht beschwipsten Kollegen des wöchentlichen Flugmagazins fanden das gar lustig, und da sie sich ebenfalls im Schreibrausch befanden, dichteten sie die BILD-Schlagzeile dahingehend um:

SPIEGEL-OFFLINE 11:39 Uhr
Abschlussbericht zum Flugzeugabsturz
Beschwipster Luftwaffenchef verschuldete Kaczynski-Crash


Die in ihrer dichterischen Freiheit schier unbegrenzten Autoren der Sueddeutschen, übersetzen das Dokument so:

Russischer Bericht zum Kaczynski-Absturz
Promille im Cockpit


Nun gibt auch das der Untersuchungsbericht überhaupt nicht her. Bisher ist nur bekannt, daß die Promille im Leichnam des ehemaligen Luftwaffen-Chefs gefunden wurden und nicht im Cockpit.

Für die genüßliche Vertiefung der deutsch-polnischen FeindschaftFreundschaft, bei der man alle Schuldzuweisungen ruhigen Gewissens den Russen in die Schuhe schieben kann, reicht der Abschlußbericht aber allemal.

Wieder mal ein formidables Stück von Dichtung und Wahrheit, das uns hier aufgetischt wird. Freiwillig und von allen.