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Nun greifen auch sie, weil es alle anderen ja auch machen, das Thema Gysi und der NDR auf. Darin behaupten sie u.a.
Kommunisten [glauben] an die klassenlose Gesellschaft in der Diktatur des Proletariats.
Es ist kaum zu glauben, was sie da schreiben. Es stimmt nämlich nicht.
Wer allerdings nach der Ausstrahlung der Dokumentation „Die Akte Gysi“ im Mitternachtsprogramm der ARD vergangenen Donnerstag noch immer daran glaubt, Gysi habe nicht im Interesse der Staatsmacht gehandelt...
Ich hab die Sendung nicht gesehen, weil mich das nicht interressiert, aber als DDBRD-Bürger weiß ich zweierlei. Wer sich in seinem früheren Leben gegen die Staatsmacht gewendet hat, den hamse am Arsch jehabt. Dito heute. Also nix neues. Nix anderes.
Gysi selbst.. mochte sich in der Sendung nicht äußern.
Warum sollte er?
Dafür versuchte er die Ausstrahlung mit rechtlichen Mitteln zu verhindern...
Irrtum. Er hat den Ankündigungstext zur Sendung erfolgreich moniert. Um die Ausstrahlung der Sendung ging es gar nicht. Noch nicht.
Nun ist Gysi nicht verpflichtet, zu den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben werden, Stellung zu nehmen, jeder Beschuldigte darf die Aussage verweigern, kein Verdächtigter muss sich selbst belasten.
Herr Broder, ich glaub, sie sind im falschen Film. Herr Gysi ist weder beschuldigt noch angeklagt, noch Verdächtiger in irgendeiner bei Gericht anhängigen Sache. Mithin, sie konstruieren sich hier ein katholisches Glaubensgebäude, von dem sie selber glauben, es stürze nicht ein. Pust und weg.
Gysi sagt, er habe weder „willentlich“ noch „wissentlich“ mit der Stasi zusammengearbeitet. Das hört sich wie ein Teilgeständnis an.
Das hört sich genau nach dem an, was Gysi gesagt hat, nach nichts anderem, schon gar nicht nach einem Geständnis.
Und was das Fehlen einer Verpflichtungserklärung angeht: Es ist nicht das einzige Dokument, nach dem bis heute vergeblich gesucht wird. Der Führerbefehl zur Endlösung der Judenfrage und der Befehl, Flüchtlinge beim Übersteigen der Mauer zu erschießen, gehören auch dazu.
Na, Herr Broder, jetzt hamse aber 'n richtich dicken Puller inne Hose. Judenvernichtung, Schießbefehl und Verflichtungserklärung für das MfS in einem Schriftzug genannt, da geht ihnen doch garantiert der Schuß in der Hose los.
Einen Führerbefehl zur Endlösung der Judenfrage muß es nicht zwingenderweise gegeben haben, es ist ein Sammelsurium derartiger Befehle sehr gut dokumentiert, das genau das zur Folge hatte.
Im übrigen, falls es ihnen entgangen sein sollte, Herr Broder.
Seit 65 Jahre entweicht aus den Schornsteinen der NS-Vernichtungsmaschinerie kein Rauch mehr, und die heutigen, sich "demokratisch" nennenden Politiker nehmen sich das Recht heraus, Akten über die Täter geheim zu halten und uns die Wahrheit zu verschweigen. Sie verkünden es und gehen zur Tagesordnung über. Das ist unerträglich. (Gabi Weber)
Einen Befehl, Flüchtlinge beim Übersteigen der Mauer zu erschießen, den gab es nicht. Zumindest nicht staatlicherseits in der DDR. Für Einzelfalle, die bereits vor Gericht verhandelt wurden, kann ich mich da nicht so verbürgen, aber das sollte recherchierbar sein, da ja so ziemlich alle Fälle nach 1990 vor Gerichten der bundesdeutschen Justiz verhandelt wurden. Das strenge Rückwirkunsgverbot wurde übrigens für diese und andere Fälle, sofern es sich um Bürger der DDR handelte, aufgehoben.
Die Regierungen kommen und gehen. Gysi aber bleibt, was er schon immer war: Diener vieler Herren und dabei immer Anwalt in eigener Sache.
Ja und? Wie vielen Haßblättern haben sie sich, Herr Broder, in ihrem Leben denn eigentlich schon angedient und sind immer das geblieben, was sie waren? Sind sie nicht erst kürzlich vom Spiegel zur Welt gewechselt?
Was soll mir das also sagen? Daß sie dumm sind? Schlauer als Gysi? Oder daß man, wenn man sich schon andient, dies immer auf der richtigen Seite der Barrikade tun sollte?
Herr Broder, möglicherweise haben sie ein Gläschen zu viel koscheren Weines gesüffelt, was der Logik des Denkens abhold ist, den Glauben in die eigene Schriftstärke jedoch ungemein belebt. Ihr Aufsatz ist dermaßen dünn, sie hätten den Praktikanten bei welt-online anweisen müssen, ihn in Extra Black zu setzen, damit er wenigstens ein bißchen Substanz hat.
Letztlich formulieren sie es aber durchaus trefflich, Herr Broder. Wer glauben will, soll glauben. Ich z.B. habe mich mein ganzes Leben aus Glaubensfragen rausgehalten. Wenn jemand zu mir käme, der glaubt, sie seien ein Arschloch, ich würde ihn in seinem Glauben lassen. Katholentümelei ist nicht mein Ding.