So ziemlich vor einem Jahr hatten wir wochenlang die unreifen Unteroffiziere im Bayerischen, die ihre Untergebenen zu Rollmops auf Leber mit Kirschlikör eingeladen hatten, diese jedoch, so hieß es dann wohl, lieber Schnitzel klassisch mit Bier haben wollten und sich bei den Vorgesetzten beschwerten. Aus Mangel an ordentlichen Themen stürzte sich die Meute unkundiger Journalisten auf dieses Thema und... Genau. Die Welt drehte sich weiter, und nichts ist passiert. Der Skandal versandete im Sande.
Ziemlich 1 Jahr später wird reingefeiert und reingeschreiben. Die damaligen Artikel werden recycelt und mit den Worten "Gorch Fock" bestückt. Den besten Kracher schießt die "Welt" ab.
Alan Posener, dar Marinestratege des Blattes, versteigt sich zu der Totschlagzeile
Das fragwürdige Menschenbild der deutschen Marine
Das könnte glattweg der Titel des kurzen historischen Abrisses der deutschen Kriegsmarine von den Anfängen bis zur Gegenwart sein. Mich würde ja brennend interessieren, wie er kaiserliche, fachistische, deutsch-demokratische und deutsch-revanchistische Marine unter seinen menschenfeindlichen Hut gezaubert kriegt.
Geschundene Kadetten, geschmacklose Sex-Wetten und ein gefühlloser Kapitän – die Berichte von der "Gorch Fock" klingen ungeheuerlich.
So fängt das Lamento an. Brauch ich gar nicht weiter lesen, denn da weiß ich, der hat nicht gedient oder will sich gerade andienen.
Jetzt mach ich mal wieder den directors cut, so Posener den Käpt'n korrekt zitiert. Die könnte aber auch von mir sein. Wer weiß das schon.
"Als Junge bin ich auf Kirschbäume im Garten des Nachbarn geklettert und war auch schnell genug wieder runter, wenn der kam. Die motorischen Fähigkeiten haben abgenommen, die Jugend sitzt nicht mehr im Kirschbaum, sondern eher vorm Computer.“
Aber, so muß ich hinzufügen, aber ich habe etwas weggelassen, nämlich die brillante Hinführung zu dieser Aussage.
Wenige Wochen nach dem Unfall äußerte er sich abfällig über die Kletterfähigkeiten der Rekruten:
Posener vergaß allerdings die Erörterung, warum und in welchen Punkten dies eine abfällige Äußerung sein soll.
Das hamburgische Schwesterblatt des Abends versteigt sich gleich zu der Aussage "Bundeswehr in der Krise".
Ist mir ja alles egal. Was viel schlimmer ist, daß der Guttenberg nun vollkommen durchdreht und nichts besseres als die gleiche Reaktion weiß, wie beim lustigen Tanklasterbombardieren. Entlassung und Schiff verschrotten, Ende der Diskussion.
Mensch Guttenberg, hamse nich jehört? Sie sind jefordert. Schnappense sich ihre Tussi und den Kerner, ab in nächsten Jet und live von der Rückfahrt berichtet, daß ist es, was die Opposition von ihnen verlangt. Wir wolln wissen, wie drastisch die Details aus der "Bild"-Zeitung (Spiegel) in Wirklichkeit waren.
Nun denn, schauen wir mal, ob die deutschen Medien in der Lage sind, gleich eine ganze Saubande durchs Dorf zu treiben, den Sarrazin, die Kommunisten und die Bundeswehr.
siehe auch: Gorch Fick: Leiden auf Lustreisen