15. Februar 2011

auf Gruseltrip zur Islamschanze

Sowohl BILD als auch der Spiegel kommen nicht umhin, uns auf ihrer Gruseltour durch die Niederungen des Islam auf halben Wege abzuholen und ganz hinzubringen. Titelt BILD noch ganz mutig

HIER verschanzt sich Mubarak

um uns dann im Stile des Wolfsschanzenjournalismus die Sicherheitsvorkehrungen für des Diktatoren Abnippelns zu erklären, darf sich der Schreibstift des Spiegel, Herr Gebauer (36), bei dem ausgesprochen hassenswerten Witterungsbedingungen hierzulande einen vom Spiegel bezahlten todesmutigen Trip gönnen und den Kollegen von BILD hinterher stapfen und heimlich aufschreiben, was die sich ins Notizbuch diktieren..

Zweieinhalb dicht gefüllte Seiten an Banalitäten hat er nach Hamburg kabeln können, die unterm Strich nur eines ergeben:

Bestätigen lässt sich keines dieser Gerüchte im Umfeld des Anwesens des Ex-Präsidenten.

Leider wird uns vom Nachwuchsautoren des Stürmerjournalismus nicht offenbart, welche Gerüchte er verifizieren und möglicherweise für bare Münze nehmen wollte.

Wer da nun von wem abgeschrieben hat, weiß ich nicht. Möglicherweise haben sie sich auch abgesprochen.

Gebauer schreibt um 15:29 Uhr liebevoll zärtlich:

Sicher ist wohl nur eins: Der "Pharao"... ist... verdammt einsam.

Sein Kollege Julian Reichelt formuliert hingegen um 15:57 Uhr:

In dieser Scheinwelt... harrt Mubarak angeblich aus. ...sehr allein.

Mithin haben wir es unterm Strich um ein Wettrennen der Trottoirmedien zu tun, das uns nichts erklärt, ihnen aber bare Münze bringt, wenn sie das erste Foto des "verdammt einsamen" Ex-Präsidenten* (Spiegel) in die heimische Redaktion funken können.

Meine Hochachtung all jenen, die jetzt mutig und entschlossen auf den Pfaden der Diktatur entlang schleichen.
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* Das Wort Diktator vermeidet der Spiegel-Autor. Stattdessen war es ein Despot. Klingt ja auch nicht schlecht.