3. Februar 2011

Gastkommentar zur blutigen Nacht in Berlin

Der Blogwart dieses kleinen Internetschriftsatzes hat keine Mühen gescheut und ist hocherfreut, daß sich der weltweit bekannte Journalist und Freiheitskämpfer, Rainald Becker, für einen Gastkommentar nicht zu schade war. Rainald Becker ist vor allem durch seine unabhängige, bürgernahe, regierungskritische und freiheitsorientierte Berichterstattung bekannt, die sich strikt an den Menschenrechten orientiert. Direkt an den Brennpunkten des Geschehens befindlich, analysiert der Pulitzerträumer werbemesserscharf, wie der Mantel in den Wind zu hängen ist. Reiner, dein Auftritt.

Kommentar
Merkel muss weg - jetzt
Von Rainald Becker, ARD-Hauptstadtstudio

Blutende Menschen, Tränengas, Pflastersteine, offensichtlich bezahlte Schlägertrupps - die heutige Straßenschlacht am Boxhagener Platz in Berlin zeigt hoffentlich ein letztes Mal, wozu das Regime Merkel fähig ist. Die Jagdszenen auf friedliche Demonstranten und Journalisten belegen anschaulich: Merkel und den Profiteuren ihrer Regierung geht es nur um Machterhalt. Da steht nicht Volk gegen Volk, da hat vielmehr eine alte Frau die Zeichen der Zeit nicht erkannt, hat nie gelernt, auf die Stimme des Volkes zu hören und Macht zu teilen. Deshalb muss sie weg. Nicht im September, nicht erst am Freitag - jetzt.

Ein klares Zeichen aus dem Osten ist gefragt

Die, die Merkel jahrelang gestützt haben, die sie gebraucht haben als Bollwerk gegen gesellschaftlichen Fortschritt, als Unterhändlerin zwischen Deutscher Bank und Sparkassenfilialen, die müssen jetzt Klartext reden. Wollen all die bisherigen Merkel-Unterstützer zeigen, dass sie es ernst meinen mit Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, dann hilft keine verquaste, gedrechselte Politikersprache mehr. Dann helfen nur kurze, klare Hauptsätze. Rußlands Ministerpräsident Putin kann das doch in einem einzigen Wort: "Dawai" heißt das, "Arsch hoch". So, und nur so wird ein Zeichen gesetzt, für Demokratie, freie Presse und Menschenrechte.

Keine Zeit für halbherzige Provisorien

Und noch etwas: Das Argument, Merkel müsse noch bleiben, da sei niemand für den Übergang, ist Blödsinn, vorgeschoben, etwas für politische Hasenfüße. Warum denn nicht Peter Sodann, warum nicht Wolfgang Stumph, warum nicht der liberale Detlef-Willy Müller-Hohlhirn? Es gibt Politiker für den friedlichen Übergang, und die haben alle nichts mit den Merkelisten im Sinn.